Ob er in einer Parallelwelt lebt? Karl Lauterbach hat sich das kürzlich gefragt, als ihn befreundete Mediziner eingeladen hatten. Er sollte ihre Klinik besuchen. Sie liegt in seinem Kölner Wahlkreis, hat eine der größten Corona-Stationen der Gegend. Er ging durch die Flure, durch die Sicherheitszone, die Menschen saßen aufrecht in den Betten, um besser atmen zu können, manchen stand der Schweiß auf der Stirn. Sie warteten.
Wie das wohl ist, dieses Warten, fragte er sich. Manche Patienten fürchteten sich vor der künstlichen Beatmung, hofften dass sie keinen Schlauch in die Luftröhre gesteckt bekommen, denn dieses Verfahren überleben nur 50, 60 Prozent.