Luisa Neubauer gehört zu der Generation, über die man lange sagte, sie sei keine Krisen gewohnt. Erst die Coronapandemie, dann der Krieg in der Ukraine, jetzt Inflation, steigende Energiepreise und sowieso Klimakrise. Ein Gespräch über Ohnmacht und die Frage, was für eine Welt ihre Generation einmal hinterlassen will.
Luisa Neubauer verlässt an einem späten Abend im Herbst die französische Botschaft. Es ist Viertel nach acht, als wir uns im Berliner Regierungsviertel begrüßen. Wir – also Interviewer und Interviewte – sind beide Mitte 20, sogenannte Millennials oder Generation Y. Eben jene Generation, die zu spät kam für den Kalten Krieg. Aus Sicht unserer Eltern und Großeltern genossen wir lange das Privileg, ohne Krisen aufzuwachsen.