Männer haben im vergangenen Jahr rund 68 Prozent der Verkehrsunfälle in Hessen verursacht, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Das teilte das Statistische Landesamt in Wiesbaden mit. "Der Langzeitvergleich bestätigt diese Entwicklung: Seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1950 verursachten männliche Verkehrsteilnehmer jedes Jahr die Mehrzahl der Unfälle", heißt es beim Landesamt.
Unfallforscher: Männer sitzen häufiger hinter dem Steuer
Unfallforscher Siegfried Brockmann ordnete die Zahlen genauer ein. Der höhere Anteil liege auch daran, "dass Männer einen größeren Anteil unter den Führerscheinbesitzenden haben, vor allem im höheren Alter", sagte der Leiter der Unfallforschung der Björn Steiger Stiftung in Berlin. "Außerdem sitzen sie häufiger hinter dem Steuer, etwa aus beruflichen Gründen. Und drittens fahren besonders junge Männer auch riskanter."
Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) sind 45 Prozent der Besitzer eines neueren Führerscheins in Deutschland Frauen. Die Zahlen beziehen sich auf die scheckkartenartigen Fahrerlaubnisse, die ab 1999 ausgestellt worden sind und im Zentralen Fahrerlaubnisregister (ZFER) gespeichert werden. Zu den älteren Versionen kann das KBA keine Angaben machen.
2024 starben in Hessen 198 Menschen bei Verkehrsunfällen
Die Zahlen des Statistischen Landesamts beziehen sich auf die 19.250 Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Demnach wurden im Jahr 2024 in Hessen rund 25.000 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt, 198 kamen ums Leben. Das Landesamt gab die Daten anlässlich des Weltgedenktags der Straßenverkehrsopfer bekannt.
Die häufigsten Unfallursachen waren den Daten zufolge ein ungenügender Sicherheitsabstand, das Nichtbeachten des Vorrangs anderer Verkehrsteilnehmender sowie eine zu hohe Geschwindigkeit. Männer verursachten Unfälle am häufigsten wegen des fehlenden Sicherheitsabstands, Frauen wegen Vorrangverletzungen.