Forschung Sachsen-Anhalt drängt auf Bundesmittel für Drohnenforschung

Im Nationalen Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme am Flughafen Cochstedt entwickelt das DLR Technologien, um unerw
Im Nationalen Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme am Flughafen Cochstedt entwickelt das DLR Technologien, um unerwünschte Drohnen zu erkennen, Lagebilder zu erstellen und Drohnen zu bekämpfen. (Archivbild) Foto
© Jan Woitas/dpa
Cochstedt im Salzlandkreis soll zum Hotspot für Drohnenabwehr werden – Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Willingmann setzt auf Bundesgelder und verspricht mehr Tempo als Bayern.

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt drängt darauf, dass der Bund in die Drohnenforschung am Standort Cochstedt (Salzlandkreis) investiert. "Das ist ein Zukunftslabor für die Luftfahrt", sagte Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD). "Für uns ist Cochstedt der richtige Ort, wenn es um Drohnenforschung und um den Umgang mit Drohnen geht, auch Drohnenabwehr." 

Im Nationalen Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme am Flughafen Cochstedt bei Magdeburg entwickelt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt Technologien, um unerwünschte Drohnen zu erkennen, Lagebilder zu erstellen und Drohnen zu bekämpfen. Wenn die Bundesregierung künftig über die Verteilung von Mitteln zur Drohnenforschung entscheidet, sollte Cochstedt aus Sicht von Willingmann berücksichtigt werden. 

Sachsen-Anhalt schneller als Bayern

Doch auch andere Länder investieren: Bayern möchte etwa ein Drohnenkompetenzzentrum in Erding errichten. Was Ministerpräsident Markus Söder (CDU) für Erding in Aussicht gestellt habe, "könnten wir in Cochstedt mühelos sehr viel kürzer und schneller erzeugen", betonte Willingmann. Die Rahmenbedingungen in Cochstedt seien ideal. "Wir werden als Landesregierung gemeinsam darum kämpfen, dass dieser Standort ertüchtigt wird." 

Zudem will der SPD-Politiker die Vernetzung mit Forschungseinrichtungen stärken. Für die Finanzierung des Standortes stellt das Land in diesem Jahr rund 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2029 sollen laut dem Wissenschaftsministerium zudem 15,8 Millionen Euro Investitionskosten fließen. Möglich sei weiterhin die Förderung von Forschungsvorhaben, hieß es. 

Auch woanders in Sachsen-Anhalt wird zu dem Thema geforscht. An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gibt es etwa das Projekt "DrohneEx". Schwerpunkt ist die Entwicklung effizienter Technologien zur Abwehr von Drohnen. Dabei liegt der Fokus auf der elektromagnetischen Beeinflussung und Störung von Drohnensystemen, um deren Einsatz in sicherheitskritischen Bereichen zu verhindern.

dpa

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