Impfstofflieferungen nehmen deutlich zu
Die Menge der an Deutschland gelieferten Impfstoffdosen nimmt deutlich zu. Wie das Portal "Business Insider" unter Berufung auf ein als vertraulich eingestuftes Regierungspapier berichtete, dürften in der laufenden Woche mehr als 2,3 Millionen Impfdosen geliefert werden. Allerdings zeichne sich nach Wochen der Knappheit nun ein Impf-Rückstau in den Bundesländern ab. Dem Bericht zufolge werden in der laufenden Woche 1.080.000 Impfdosen von Astrazeneca erwartet, 924.300 von Biontech/Pfizer und 343.200 von Moderna. Auch in den kommenden Wochen dürfte der Nachschub demnach auf hohem Niveau bleiben. In der kommenden Woche würden insgesamt 1,6 Millionen Impfdosen erwartet, in der Woche darauf dann 2,2 Millionen hieß es.
Ungarns Parlament billigt Corona-Notstand für weitere 90 Tage
Das ungarische Parlament hat wegen der Corona-Pandemie die Verlängerung des Gefahrennotstands für weitere 90 Tage gebilligt. Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban hatte sich diesen bereits im vergangenen November für die von der Verfassung vorgesehene Dauer von 90 Tagen gewähren lassen. Bei dem Votum stimmten 133 Abgeordnete des rechtsnationalen Regierungslagers für, 55 gegen die Verlängerung des Notstands. Ein Volksvertreter enthielt sich der Stimme. Ihre nunmehrige Ablehnung begründeten Oppositionsvertreter damit, dass Orban seine Machtfülle inzwischen dazu missbraucht habe, um die Korruption auszuweiten, die Universitätsautonomie abzuschaffen und dem unabhängigen Radiosender Klubradio die Sendelizenz zu entziehen.
DFL-Strafe wegen Corona-Verstößen: BVB zahlt 75.000 Euro
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat eine Geldbuße gegen Borussia Dortmund wegen Verstößen gegen Corona-Bestimmungen nach dem Revier-Derby beim FC Schalke 04 (4:0) ausgesprochen. Der Bundesligist teilte mit, die Strafe von 75.000 Euro zu akzeptieren. "Borussia Dortmund hatte sich bereits am Sonntagmorgen für das Verhalten einiger im Bus sitzender Spieler und vor dem Trainingsgelände feiernder Fans in aller Form entschuldigt", schrieb der Verein. Vor dem Trainingsgelände der Dortmunder war es am Samstagabend nach der Rückkehr der Mannschaft aus Gelsenkirchen zu einer Ansammlung größerer Fan-Gruppen gekommen.
London will bis Ende Juni alle Corona-Maßnahmen aufheben
Die britische Regierung will bis zum 21. Juni alle Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie in England aufheben. Das sagte der britische Premierminister Boris Johnson bei der Vorstellung seines Lockdown-Fahrplans im britischen Unterhaus in London. Der Lockdown soll in mehreren Schritten im Abstand von fünf Wochen aufgehoben werden. Voraussetzung ist demnach jedoch, dass sich die positiven Trends bei der Reduzierung von Infektionszahlen und der Impfkampagne fortsetzen ließen und keine neue Virus-Variante die Lage verändere. Ausschlaggebend seien nicht die vorgesehenen Zeitpunkte, sondern die Daten aus der Pandemie, sagte Johnson.
Entwurf: Frühere Impfungen für Grundschullehrer und Kita-Personal
Lehrkräfte an Grundschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kitas sollen sich früher gegen das Coronavirus impfen lassen können. Das sieht ein Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums vor, der auch den Ländern zugeleitet wurde. Konkret sollen "Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Grundschulen tätig sind", von der dritten in die zweite Gruppe der Impf-Reihenfolge vorgezogen werden.
Dies solle eine zügige und sichere Umsetzung von Öffnungsstrategien der Länder bei Kitas und Grundschulen ermöglichen, heißt es in dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Denn dabei werde es regelmäßig zu vielen, häufig auch engen Kontakten kommen, zumal sich bei kleineren Kindern nicht alle Schutzmaßnahmen gut umsetzen ließen. Impfungen von Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sollten deshalb ein Element sein, um das Infektionsrisiko zu senken. Bundesminister Jens Spahn (CDU) und mehrere Länder hatten sich schon für ein Vorziehen in der Reihenfolge der Impfungen ausgesprochen, die gerade in der ersten Prioritätsgruppe laufen.
Gefühl der Einsamkeit bei älteren Menschen wächst in Pandemie
Jeder siebte Mensch in Deutschland im Alter zwischen 46 und 90 Jahren fühlt sich laut einer Umfrage einsam. Knapp 14 Prozent der Befragten gaben in der Erhebung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums sogar an, "sehr einsam" zu sein. Der Anteil einsamer Menschen sei in der Pandemie im Vergleich zu den Vorjahren somit um das Anderthalbfache gewachsen, erklärte das DZA. Bei den Ergebnissen gibt es laut Umfrageergebnissen keinen wesentlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen oder Menschen im mittleren oder hohen Alter.
Flick über verschärfte Corona-Regeln: Tägliche Tests beim FC Bayern
Nach einer Reihe von Corona-Fällen in seiner Mannschaft hat der FC Bayern seine Corona-Regeln noch einmal angepasst. "Es ist wirklich verschärft worden. Wir sind jeden Tag in der Testung, am Spieltag gibt es morgens um 7 Uhr eine Testung", berichtet Trainer Hansi Flick vor der Abreise zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Lazio Rom. Zuletzt war der französische Fußball-Weltmeister Benjamin Pavard positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zuvor mussten Thomas Müller, Leon Goretzka und Javi Martínez nach positiven Corona-Tests in Quarantäne. Laut "Bild" sollen die Stars auch nicht mehr selbst einkaufen, dazu nur zwischen ihrem Zuhause, dem Vereinsgelände, Club-Terminen und Spielen pendeln.
Regierung besorgt über Corona-Anstieg: "Gute Entwicklung ist vorbei"
Wegen der Ausbreitung der ansteckenderen Coronavirus-Variante in Deutschland hat die Bundesregierung Hoffnungen auf weitere rasche Lockdown-Öffnungen gedämpft. Der Anteil der zuerst in Großbritannien aufgetretenen Variante betrage 20 bis 25 Prozent, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. "Man muss sicher davon ausgehen, dass dieser Anteil noch weiter zunimmt", so Seibert. Dies sei bei vorsichtigen Öffnungsschritten zu berücksichtigen. Und weiter: Die gute Entwicklung, die uns über längere Zeit täglich sinkende Infektionszahlen beschert hat, ist im Moment vorbei. Die Zahlen steigen wieder. Am 3. März wollen Bund und Länder erneut über die Lage beraten..
Streit um Kosten für coronabedingt abgesagte Hochzeitsfeier
Im Streit um die Kosten für eine coronabedingt abgesagte Hochzeitsfeier im Raum Celle ist es vor dem Lüneburger Landgericht zu keiner Einigung gekommen. Wie eine Sprecherin mitteilte, wird das Gericht am 3. Mai eine Entscheidung verkünden. Die Klägerin in dem Zivilverfahren fordert die Zahlung einer Raummiete von 6000 Euro für die geplante Veranstaltung. Die Räumlichkeiten waren für eine Feier am 8. August 2020 für rund 120 Personen angemietet worden. Wegen der seinerzeit geltenden niedersächsischen Corona-Verordnung waren private Feierlichkeiten mit Gästen nur bis maximal 50 Personen erlaubt. Die Beklagten kündigten daraufhin den mit der Klägerin geschlossenen Vertrag und verweigern die Zahlung der vereinbarten Miete. Beide Parteien können sich nun noch einmal schriftlich äußern.
Anti-Corona-Kampf: Italien verlängert Reiseverbot zwischen Regionen
Italien hat wegen steigender Corona-Zahlen das Reiseverbot zwischen den Regionen des Landes um gut einen Monat verlängert. In dem Mittelmeerland dürfen Menschen damit bis 27. März ihre eigenen Regionen nicht verlassen. Ausnahmen gelten etwa für die Arbeit und in Notfällen. Das entschied die neue Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi in einem ihrer ersten Beschlüsse im Kampf gegen die Pandemie Außerdem sind Besuche in anderen Privathaushalten nur sehr eingeschränkt möglich. Auch sind seit langem überall in Italien Schutzmasken im Freien Pflicht. Ab 22 Uhr gilt eine nächtliche Ausgangssperre.
Steinmeier mahnt gemeinsam mit WHO zu weltweiter Solidarität bei Impfstoffen
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat erneut zu internationaler Solidarität bei der weltweiten Verteilung der knappen Impfstoffe gegen das Coronavirus gemahnt. Dies sei "eine Frage der Menschlichkeit und unserer eigenen Maßstäbe", sagte Steinmeier nach einer Videoschalte mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Zudem liege "ein fairer, weltweiter Zugang zu Impfstoffen, Diagnostik und Medikamenten auch in unserem ureigensten Interesse".
"Impfvordrängler": Durchsuchung bei Oberbürgermeister von Halle
In der Affäre um vorzeitige Corona-Impfungen hat die Staatsanwaltschaft in Halle an der Saale die Diensträume von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) durchsuchen lassen. Wiegand sei verdächtig, dafür gesorgt zu haben, dass er und andere unter Missachtung der Impfreihenfolge bereits geimpft wurden, teilten die Ermittler am Montag mit. Es liege womöglich der Straftatbestand der veruntreuenden Unterschlagung vor. Wiegand hatte eingeräumt, bereits eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten zu haben, obwohl er noch nicht an der Reihe war. Auch mehrere Stadträte in Halle wurden bereits geimpft. Die Durchsuchung dauerte den Ermittlern zufolge am frühen Montagnachmittag noch an. Wie die Landesbehörde mitteilte, soll der Oberbürgermeister "mit wahrheitswidrigen Aussagen" beamtenrechtliche Pflichten verletzt haben.
Küstenregion in Frankreichs Südosten verschärft Regeln
An Frankreichs Côte d'Azur soll es angesichts der starken Ausbreitung des Coronavirus im Département Alpes-Maritimes zeitweise einen Teil-Lockdown geben. An den kommenden beiden Wochenenden sei die städtische Küstenregion im Lockdown, kündigte Präfekt Bernard Gonzalez an. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung des Départements seien davon betroffen. Das Verlassen des Hauses ist dann nur noch mit triftigem Grund möglich, etwa zum Einkaufen oder für einen Arztbesuch. Sport und Spazieren an der frischen Luft sind für eine Stunde am Tag in einer Entfernung von maximal fünf Kilometern vom Haus erlaubt. Das Gebiet an der französisch-italienischen Grenze hat derzeit einen Inzidenzwert von 588 Neuinfektionen auf 100.000 Menschen, das ist etwa dreimal so hoch wie im nationalen Schnitt.
Modulares Konzept soll Fan-Rückkehr zu Sport und Kultur ermöglichen
Mit personenbezogenen Tickets, einer Maskenpflicht und Alkoholverboten soll der Weg für eine schrittweise Rückkehr von Zuschauern in Kultur- und Sporteinrichtungen eröffnet werden. Ein von 20 Experten und Wissenschaftlern vorgestelltes Konzept sieht unter bestimmten Voraussetzungen eine Auslastung von Veranstaltungen von 25 Prozent bis hin zur Vollauslastung von Konzerten und Sportereignissen etwas durch striktes Testen der Zuschauer vor. Der Zeitpunkt der Öffnung habe dabei nicht die oberste Priorität, sondern die Frage, wie eine Öffnung gestaltet werden könne. Das Konzept wird von zahlreichen Verbänden unterstützt, darunter dem Deutschen Bühnenverein, dem Deutschen Kulturrat, dem Deutschen Fußballbund sowie renommierten Konzerthäusern wie dem Gewandhaus Leipzig und den Berliner Philharmonikern.
Das Basiskonzept sieht für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen eine Auslastung von 25 bis 30 Prozent vor, wenn ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept vorliegt, Abstandsregeln eingehalten und durchgehend Masken getragen werden. Zudem müssten personenbezogene Tickets ausgegeben sowie die An- und Abreise gesteuert werden, bei mehr als tausend Besuchern soll ein Alkoholverbot gelten.
Für Freiluftveranstaltungen geht das Konzept bei vergleichbaren Maßnahmen von einer möglichen Auslastung von bis zu 40 Prozent aus. Bei größeren Hallen mit moderner Lüftungstechnik und bei Freiluftveranstaltungen sind mehr Zuschauer möglich, wenn ein fachärztliches Hygienekonzept als einheitlicher Standard gilt. Eine Vollauslastung halten die Experten für möglich, wenn zusätzlich alle Zuschauer vor Ort getestet werden.
OECD-Chef mahnt zur Unterstützung Afrikas für Ende der Coronakrise
Für einen Ausweg aus der Coronakrise hat der Generalsekretär der Industriestaaten-Organisation OECD zu mehr internationalem Engagement für den afrikanischen Kontinent aufgerufen. "Das Ende der Pandemie und die globale Erholung der Wirtschaft können ein Trugbild werden, wenn sie Afrika nicht mit einschließen", sagte Angel Gurría beim 20. Afrika-Wirtschaftsforum der Organisation. Die Pandemie trifft demnach afrikanische Staaten hart. Prognosen zeigten etwa, dass Rücklagen für das Jahr 2020 um 18 Prozent gesunken seien könnten. Das Bruttoinlandprodukt auf dem Kontinent sei im Schnitt um drei Prozent geschrumpft, sagte der Chef der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. "Offizielle Entwicklungshilfen von Afrikas Partnern werden nicht genug sein, um diese Rückgänge wettzumachen."
Brauereien rufen um Hilfe - Staatliche Unterstützung erreicht Betriebe nicht
Brauereien aus ganz Deutschland haben in einem Offenen Brief Bund und Länder um schnelle finanzielle Unterstützung gebeten. Die 1500 deutschen Brauereien seien bei den staatlichen Hilfsmaßnahmen bis auf wenige Ausnahmen bislang leer ausgegangen, klagten Deutscher Brauer-Bund und der Verband Private Brauereien Deutschland. In Brauereien unterschiedlichster Größe wie auch im Gastgewerbe stünden nicht nur zahllose Arbeitsplätze auf dem Spiel – sondern auch "ein unwiederbringlicher Teil unseres gesellschaftlichen Lebens und unserer vielfältigen Kultur". Vier Monate lang seien bereits im vergangenen Jahr alle Gaststätten, Restaurants, Kneipen, Bars und Hotels geschlossen gewesen, und ein Ende des seit Anfang November 2020 bestehenden zweiten Lockdowns sei nicht in Sicht, erklärten die Brauereien.
Giffey für Einsatz von mobilen Impfteams in Schulen und Kitas
Bundesfamilienministern Franziska Giffey (SPD) plädiert dafür, mobile Impfteams für Lehrer und Erzieher in Kitas und Schulen zu schicken. "Dadurch könnte das Ganze viel effizienter (...) laufen, viel schneller gehen und das muss jetzt die oberste Priorität haben", sagte die Ministerin im ZDF-"Morgenmagazin". Derzeit gebe es noch keine ausreichenden Impfmengen, um solche Teams einzusetzen. Bis das der Fall sei, "muss das Testen als Brücke zur Impfung genutzt werden", betonte Giffey. Sie empfahl Beschäftigten an Schulen und Kitas, sich zwei Mal pro Woche einem Schnelltest zu unterziehen. Aktuell sei die Strategie bei den Öffnungen ein "Mix aus eben den Hygieneregeln, plus einem vermehrten Testen, plus Impfen, sobald es geht".
Nach Öffnungen in Niedersachsen und Sachsen nehmen an diesem Montag in weiteren zehn Bundesländern Kitas und Grundschulen wieder ihren Betrieb auf oder weiten ihn aus.
Söder fordert Millionen Corona-Schnelltests pro Tag in Deutschland
Für die kommenden Monate braucht Deutschland nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder Millionen Corona-Schnelltests pro Tag. "Das Testen muss massiv ausgebaut werden. Wir brauchen deutlich mehr Schnelltests und zwar national", sagte der bayerische Ministerpräsident vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Schnelltests seien eine Art Sicherheitsschranke. "Denn wer geimpft ist und wer getestet ist, hat automatisch mehr Möglichkeiten, sich zu bewegen, und mehr Freiheiten", betonte Söder. Deutschland brauche es daher Millionen von Schnelltests pro Tag.
Merkel fasst Lockdown-Lockerungen in Etappen ins Auge
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fasst eine Lockerung des Corona-Lockdowns in mehrere Etappen ins Auge. Bei den Öffnungen sollten Lockerungspakete für drei Bereiche geschnürt werden, sagte Merkel nach AFP-Informationen in einer Gremiensitzung der CDU. Sie nannte demnach erstens den Bereich der persönlichen Kontakte, zweitens den Bereich von Schulen und Berufsschulen sowie drittens den Bereich von Sport, Restaurants und Kultur.
Bericht: Scholz lässt Nachtragshaushalt mit zusätzlicher Verschuldung vorbereiten
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) lässt einem Medienbericht zufolge wegen zusätzlicher Ausgaben in der Corona-Pandemie einen möglichen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr vorbereiten. Dabei gehe es um eine zusätzliche Verschuldung in einer Größenordnung von rund 50 Milliarden Euro, berichtete das Nachrichtenportal ThePioneer unter Berufung auf Koalitionskreise. Begründet wird dies demnach unter anderem mit milliardenschweren Aufwendungen für Beschaffung und Produktion von Impfstoffen sowie den Kosten für die geplante Schnelltest-Offensive. In Koalitionskreisen wurde dem Bericht zufolge aber auch auf die so genannte Sozialgarantie hingewiesen. Die Koalition hatte zugesagt, die Sozialbeiträge unter 40 Prozent zu halten.
4369 Neuinfektionen – Inzidenz in Deutschland steigt weiter
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland ist weiter angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Montag mit 61,0 an. Die Inzidenz stieg damit den dritten Tag in Folge, nachdem sie über Wochen hinweg rückläufig gewesen war. Am Sonntag hatte der Wert bei 60,2 gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für Bund und Länder bei der Verhängung oder Lockerung von Restriktionen. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 35 zu drücken. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gab das RKI am Montag mit 4369 an. Das war leicht niedriger als am Montag vor einer Woche, als die Zahl bei 4426 gelegen hatte. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs laut den jüngsten RKI-Angaben auf 2.390.928.
Wie das Institut ferner unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 62 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 67.903. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 2,198 Millionen. Montags und sonntags fallen die Corona-Zahlen in der Regel niedriger aus als an anderen Wochentagen, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI übermitteln und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden.
Corona-Beschränkungen in Neuseeland enden
In Neuseelands größter Stadt Auckland enden die kürzlich wieder eingeführten Corona-Einschränkungen. Der Lockdown solle um Mitternacht Ortszeit (Montag 12.00 MEZ) aufgehoben werden, teilte Premierministerin Jacinda Ardern am Montag mit. Wegen drei Neuinfektionen war in Auckland ein dreitägiger Lockdown verhängt worden. Außerdem hatte Ardern eine landesweite Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz angeordnet. Wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen ist Neuseeland bislang gut durch die Pandemie gekommen. In dem Inselstaat im Südpazifik mit knapp fünf Millionen Einwohnern gab es nur 2001 Fälle und 26 Tote. Am Montag wurde ein neuer Fall gemeldet. Der Patient sei seit Freitag in Quarantäne, teilte das Gesundheitsministerium mit. In der vorigen Wochen begannen in Neuseeland die Impfungen.
Corona-Impfkampagne in Australien gestartet
In Australien hat die Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. In Fernsehbildern war zu sehen, wie am Montag in den Millionenmetropolen Sydney und Melbourne die ersten Spritzen mit dem Vakzin der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer an Mitarbeiter des Gesundheitswesens und von Quarantäne-Einrichtungen verabreicht wurden. Am Sonntag war bereits Premierminister Scott Morrison öffentlich geimpft worden _ die Impfaktion mit dem Regierungschef sollte unterstreichen, dass der Impfstoff sicher ist. In Australien gibt es eine lautstarke Minderheit, die gegen die Impfungen wegen angeblicher Gesundheitsrisiken Front macht. In dieser Woche sollen 60.000 Menschen in Australien geimpft werden. Zu der ersten Gruppe in der Impfreihenfolge gehören neben Mitarbeitern des Gesundheitswesens und von als Quarantänestationen genutzten Hotels auch Polizisten sowie die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Die Impfkampagne soll im Oktober abgeschlossen sein.
Premier Johnson will Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown vorstellen
Der britische Premierminister Boris Johnson will am Montag einen Plan für das Ende des wochenlangen Corona-Lockdowns in England vorstellen. Johnson hat einen "vorsichtigen, aber unwiderrufbaren" Ausstieg angekündigt. Bereits bekannt ist, dass Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen vom 8. März an wieder Besuche eines ausgewählten Verwandten oder Freundes empfangen dürfen. Erwartet wird, dass zum selben Termin die Schulen öffnen sollen. Zudem könnten zunächst Treffen zweier Haushalte im Freien sowie Outdoor-Aktivitäten wie Golf oder Tennis möglich sein. "Unsere Priorität ist es immer gewesen, Kinder zurück in die Schule zu bringen, da dies entscheidend für ihre Bildung und ihre mentale und körperliche Gesundheit ist", sagte Johnson laut einer Mitteilung. "Wir werden außerdem Wege schaffen, in denen Menschen sich sicher mit ihren Lieben treffen können." Für Einzelhandel und Gastronomie dürfte es noch länger dauern, bis sie wieder öffenen dürfen. Alle weiteren Lockerungsschritte sollen abhängig sein vom erfolgreichen weiteren Fortschritt der Impfungen, einer überschaubaren Infektionslage sowie davon, dass sich gefährliche Corona-Varianten nicht weiter ausbreite.
Weltärztepräsident warnt vor Lockerung von Corona-Auflagen in Deutschland
Angesichts der wieder gestiegenen Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery vor weiteren Lockerungen der Restriktionen gewarnt. Wer in Zeiten steigender Reproduktionswerte des Coronavirus über Lockerungen spreche, handele "absolut unverantwortlich", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Bei jeder Lockerung werde es einen "deutlichen Anstieg der Zahlen" geben. Sowohl die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz als auch der Reproduktionswert waren in Deutschland zuletzt wieder gestiegen. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Der R-Wert beschreibt, wieviele andere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Wenn der R-Wert auf einen Wert von mehr als 1,0 steigt, was zuletzt wieder der Fall war, nimmt die Zahl der täglichen Neuinfektionen zu. Montgomery erläuterte, bei einem R-Wert klar über 1,0 drohe bei der Ausbreitung des Virus wieder "exponentielles Wachstum": "Und genau das ist jetzt der Fall." Das Virus habe mit seinen Mutationen eine neue Stufe erreicht. Es sei nicht nur ansteckender, sondern führe wahrscheinlich auch zu schwereren Krankheitsverläufen.
NRW will bessere soziale Absicherung für Künstler
Als Konsequenz aus der Corona-Krise will Nordrhein-Westfalen eine bundesweit bessere soziale Absicherung von Künstlern vorantreiben. Gerade die freischaffenden Künstler hätten keine großen Rücklagen, sagte NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur. Das werde auch bei der Frühjahrstagung der Kulturminister ein Thema sein. Die Kulturminister der Länder arbeiteten unter Federführung von NRW derzeit an Lösungen. "Das geht nicht von heute auf morgen, deshalb sind die Corona-Hilfsprogramme vorerst unverzichtbar", sagte die Ministerin. "Aber für mich steht fest: Es darf nicht noch einmal passieren, dass Künstlerinnen und Künstler urplötzlich vor dem Nichts stehen."
Es gebe Künstler, die aktuell an der Kasse im Supermarkt oder bei der Infektionsnachverfolgung im Gesundheitsamt arbeiteten, um über die Runden zu kommen und um zu helfen. "Mir haben Künstler berichtet, dass sie deshalb aus der Künstlersozialkasse rausgeflogen sind. Das ist natürlich ein absolutes Unding", so Pfeiffer-Poensgen. Es müsse möglich sein, im Sozialversicherungsrecht Lösungen für eine bessere Absicherung zu finden.