"Schattenmord" mit Dani Levy im Ersten Dreh unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen

"Schattenmord: Unter Feinden": Rabbiner Samuel Rivkin (Garry Fischmann) begleitet Oberstaatsanwalt Frank Leuw (Dani Levy, l.)
"Schattenmord: Unter Feinden": Rabbiner Samuel Rivkin (Garry Fischmann) begleitet Oberstaatsanwalt Frank Leuw (Dani Levy, l.) in der Mordnacht nach draußen - dabei begegnen sie Hannah (Morgane Ferru).
© ARD Degeto Film/UFA Fiction/Britta Krehl
"Schattenmord" mit Dani Levy zeichnet ein besonders nahes Bild jüdischen Lebens - der Dreh begann vier Tage nach dem 7. Oktober 2023.

Am 3. Dezember zeigt das Erste um 20:15 Uhr einen Krimi, der unter ganz besonderen Umständen entstand. "Schattenmord - Unter Feinden" erzählt von einer jungen Kommissarin und eines Rabbiners, die gemeinsam einen Mordfall aufklären. Dani Levy (68) übernimmt in dem 88-minütigen Film eine tragende Nebenrolle als Oberstaatsanwalt Frank Leuw.

Die Handlung: Die aufstrebende Hauptkommissarin Nadirah Abaza (Sabrina Amali, geb. 1992) feiert einen großen Erfolg - ihr gelingt die Festnahme des Drogenbosses Ali Sakka (Kida Khodr Ramadan, 49). Doch dann wird ihr Mentor, Oberstaatsanwalt Frank Leuw (Dani Levy), ermordet. Bei den Ermittlungen sucht sie Unterstützung bei Rabbiner Samuel Rivkin (Garry Fischmann, 34), einem engen Freund des Opfers.

Drehstart vier Tage nach dem 7. Oktober

Was den Film abgesehen von Handlung und Cast so besonders macht: Die Dreharbeiten begannen am 11. Oktober 2023 - nur vier Tage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. "Besorgt um die Sicherheit unserer Schauspielenden und des Teams, von denen einige jüdisch und muslimisch waren, verstärkten wir die Sicherheitsmaßnahmen am Set und sagten alle Presseankündigungen ab", schreibt Autorin Raquel Stern in ihrer Writers Note zum Film.

Die Tragödie bestärkte Stern und das Filmteam in ihrer Arbeit: "Gerade wegen dieses Schattens war ich noch entschlossener, diesen Film zu machen", schreibt sie weiter.

Bewusste Entscheidung gegen konkrete Ortsangaben

Ein ungewöhnliches Detail fällt auf: Weder die Stadt noch das Bundesland, in dem die Geschichte spielt, werden im Film genannt. Eine bewusste Entscheidung, wie Stern erklärt: "Es war mir wichtig zu vermitteln, dass diese Geschichte überall und jederzeit stattfinden könnte." Doch dahinter steckt auch ein ernster Sicherheitsaspekt. Die Antisemitismus-Beraterin des Projekts wies darauf hin: "Wenn die im Film dargestellte jüdische Gemeinde nicht real existiert, kann sie auch nicht Ziel eines Angriffs im echten Leben werden."

Von Anfang an war klar, was Stern und Produzentin Dr. Kristina Henning mit dem Film erreichen wollten: "Mit Stereotypen brechen, dem Rabbiner eine nachvollziehbare Motivation für seine Ermittlungen geben und jüdisches Leben in Deutschland authentisch darstellen - also als normal und, ebenso wichtig, als alltäglich."

Zusammenarbeit zwischen Juden und Muslimen

Besonders am Herzen liegt der Autorin die Darstellung des Miteinanders verschiedener Religionen. Der Film zeigt "die Beziehung und die alltägliche Zusammenarbeit zwischen Juden und Muslimen", so Stern. Ihr klares Statement dazu: "Das ist keine Utopie. Das ist das wirkliche Leben - und entspricht meiner persönlichen Erfahrung in Deutschland."

"Schattenmord - Unter Feinden" ist eine Produktion der UFA Fiction im Auftrag der ARD Degeto Film. Regie führte Damir Lukačević, Raquel Stern fungierte als Co-Regisseurin. Neben den Hauptdarstellern sind unter anderem Max Urlacher, Alice Dwyer, Sharon Brauner, Anja Schneider und Hassan Akkouch zu sehen. Der Film ist bereits seit dem 1. Dezember in der ARD Mediathek abrufbar.

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