Julianne Moore wird 50 Das Alter kann ihr nichts anhaben

Viele Schauspielerinnen klagen darüber, dass Frauen jenseits der 40 keine Rollen mehr kriegen. Nicht so Julianne Moore: Mit 50 ist die rothaarige Aktrice gefragt wie nie - und das nicht nur als Schauspielerin.

Julianne Moore wird 50. Die US-Schauspielerin wurde am 3. Dezember 1960 in Fayetteville, North Carolina als Julie Anne Smith geboren. Da ihr Vater für die US-Army arbeitete, musste die Familie häufig umziehen. Ihren Schulabschluss machte sie deswegen in Frankfurt am Main. 1983 ging sie nach New York und wurde Schauspielerin. Daraufhin änderte sie ihren Namen um. Seither ist sie als Julianne Moore bekannt.

Von 1985 bis 1988 spielte sie eine Rolle in der amerikanischen Fernsehserie "Jung und Leidenschaftlich - Wie das Leben so spielt" - und wurde dafür prompt mit einem Emmy ausgezeichnet. Die Fachwelt war auf sie aufmerksam geworden. Moore erhielt eine kleinere Rolle in Robert Altmans Ensemblefilm "Short Cuts", der französische Regisseur Louis Malle gab ihr für seinen Theaterfilm "Vanya on 42nd street" sogar eine Hauptrolle.

Mit Steven Spielberg kam der Durchbruch

Ihren großen Durchbruch hatte sie 1997 mit dem Kassenschlager "Vergessene Welt: Jurassic Park". Regisseur Steven Spielberg hatte sie 1993 in einer kurzen Szene in dem Thriller "Auf der Flucht" gesehen und sie dann als Paläontologin Dr. Sarah Harding besetzt. Dank dieses Films war sie ganz oben in Hollywood angekommen und konnte sich die Rollen nun aussuchen. Julianne Moore nutzte diese Freiheit, indem sie immer wieder in kleineren, netten Independent-Produktionen mitwirkte. 1997 spielte sie in "Boogie Nights", Paul Thomas Andersons Spielfilm über die Pornoszene der 70er Jahre - und erhielt ihre erste Oscarnominierung als beste Nebendarstellerin. Ein Jahr später stand sie für die Coen-Brüder in dem Kultfilm "Big Lebowski" vor der Kamera. In dem Episodenfilm "Magnolia drehte sie 1999 erneut mit Paul Thomas Anderson.

Im selben Jahr spielte sie die Hauptrolle in dem Filmdrama "Das Ende einer Affäre" nach dem Roman von Graham Greene. Julianne Moore betrügt darin ihren Ehemann mit dessen bestem Freund. Für diese Rolle wurde sie zum zweiten Mal für den Oscar nominiert, diesmal als Beste Hauptdarstellerin. Ihre dritte Oscarnominierung erhielt sie 2003 für ihre Rolle in Todd Haynes' "Dem Himmel so fern", ein an die Melodramen Douglas Sirks angelehnter Film. Im selben Jahr erhielt Moore eine weitere Oscarnominierung für ihre Rolle in dem Film "The Hours". Beide Male ging Moore jedoch leer aus. Dafür bekam sie auf der Berlinale 2003 zusammen mit Nicole Kidman und Meryl Streep den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung im Wettbewerb verliehen.

Erfolg auch als Kinderbuchautorin

Neben ihren zahlreichen Filmen - es waren mehr als 20 in zehn Jahren - spielt Julianne Moore auch viel Theater. 2007 hat sie zudem ihr Debüt als Kinderbuchautorin gegeben. "Freckleface Strawberry" ist unter dem Titel "Sommersprossenfeuerkopf" inzwischen auch auf deutsch erschienen. Der Titel ist autobiografisch, als Kind wurde Moore oft wegen ihrer Sommersprossen und der geringen Körpergröße gehänselt. Im April 2009 veröffentlichte sie einen Nachfolger: "Freckleface Strawberry and the Dodgeball Bully".

Privat scheint Julianne Moore inzwischen ihr Glück gefunden zu haben: Sie ist seit sieben Jahren in dritter Ehe mit dem Regisseur Bart Freundlich verheiratet. Zusammen haben sie zwei Kinder, Caleb und Liv Helen.

Karl Lagerfeld brachte sie in den Pirelli-Kalender

Wegen ihres aparten Äußeren wird Moore immer wieder als Model gebucht. Starfotografin Annie Leibovitz wählte Julianne Moore für ihre Disney-Kampagne. Moore verkörpert dabei Arielle aus "Die kleine Meerjungfrau". Ein weiterer Beweis für ihre ungebrochene Attraktivität: Julianne Moore ist das einzige nicht-professionelle Model, das Karl Lagerfeld für den neuen Pirelli-Kalender vor die Kamera bat. Moore übernahm die Rolle der Göttin Hera, Gattin des Zeus und Königin des Olymps.

Im Kino ist Julianne Moore derzeit in dem Film "The Kids Are All Right" zu sehen. In Lisa Cholodenkos ("Laurel Canyon") etwas anderer Familienkomödie spielt Moore zusammen mit Annette Bening ein lesbisches Paar, das zusammen mit seinen zwei Kindern in Los Angeles lebt. Die Familie gerät in eine Krise, als der biologische Vater der beiden Kinder in ihr Leben tritt und die Lebensgemeinschaft in eine Krise stürzt. Lesbische Beziehungen sind keinen Deut besser oder stablier als hererosexuelle, so die Botschaft des Films. Sie weisen die üblichen Probleme und Abnutzungserscheinungen auf - eben wie eine normale Familie.

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