Kunst-Edition der Zeitung Gerhard Richter macht "Welt" zum Fotoalbum

Er zählt zu den wichtigsten und teuersten Künstlern der Gegenwart. Jetzt hat Gerhard Richter seine privaten Fotos ausgepackt und verschönert die deutsche Tageszeitung "Welt".

Ein sichtlich vergnügter Gerhard Richter hat am Donnerstag die inzwischen dritte Künstlerausgabe der Zeitung "Die Welt" mit seinen Bildern bestückt. Richter, der zu den wichtigsten und teuersten Künstlern der Gegenwart zählt, hat private Fotos - "meine eigenen Schnappschüsse", wie er bescheiden sagt - mitgebracht und zu den Texten gestellt. Ein inhaltlicher Zusammenhang ist nicht Voraussetzung, "aber manchmal passt es sogar zusammen", sagte der 80-Jährige mit Blick auf die ersten Layout-Auszüge für die Freitag-Ausgabe.

Der Maler und Grafiker folgt als Gestalter einer Künstlerausgabe des Blattes auf Georg Baselitz und Ellsworth Kelly. Dabei habe er zunächst nicht mitmachen wollen und "um die hier zu erschrecken" gesagt: wenn, wolle er alle Fotos austauschen, erzählt Richter. So ähnlich kam es nun. Jan-Eric Peters, Chefredakteur der "Welt"-Gruppe, setzte sich mit Richter in seinem Büro zusammen, doch der Künstler hat das letzte Wort. Mit Richter sei erneut einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler der Welt für die "Welt" gewonnen worden.

Anders als bei Baselitz und Kelly, die mit ihren Werken der jeweiligen Ausgabe schon auf den ersten Blick ein anderes Gesicht gaben, erkennt der Leser bei Richters Fotos erst auf den zweiten Blick, dass etwas anders ist: dass diese Fotos keine Illustration des beistehenden Textes sind - oder allenfalls um die Ecke gedacht.

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kgi/DPA

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