Kritik an Wladimir Putin Gerhard Richter bezeichnet Ukraine-Krieg als "verbrecherisch" – und spendet Werke

Gerhard Richter hat den Ukraine-Krieg als "verbrecherisch" verurteilt. Dabei kritisierte er Wladimir Putin und das Vorgehen der russischen Armee. Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine hat der Maler mehrere Werke gespendet, dessen Erlöse Geflüchteten zugutekommen sollen.

Besonders erschütternd finde Gerhard Richter, dass Putin bestreite, überhaupt einen Krieg zu führen, und die zivilen Opfer den Ukrainern anlaste, sagte der 90 Jahre alte Maler am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Die sagen: 'Wir führen keinen Krieg, die anderen bringen sich selber um' ", erzählte Richter. "Putin lügt."

Der in Köln lebende Maler hat dem gemeinnützigen Verein "Kunst hilft geben" fünf Kunstdrucke seiner berühmten Kerzen-Bilder in einem extragroßen Format zur Verfügung gestellt. Die Drucke sind von ihm auf den Tag des Kriegsbeginns, den 24. Februar 2022, datiert. Man könne das Bild als Symbol der Hoffnung oder des Trostes sehen, sagte Richter der dpa. "Hoffnung kann man immer haben." Ein schnelles Ende des Krieges könne er sich derzeit aber leider nicht vorstellen.

Gerhard Richters Drucke sollen jeweils mindestens 30.000 Euro Wert haben

Die Drucke würden jeweils auf mindestens 30.000 Euro geschätzt, sagte Dirk Kästel von "Kunst hilft geben". Der Erlös sei für Flüchtlinge aus der Ukraine und für Kriegsopfer im Land selber bestimmt. "Wir verschicken dafür unter anderem Medikamente und Lebensmittel", sagte Kästel. "Auch im Grenzgebiet stellen wir über unsere Kooperationspartner Hilfen bereit."

Insgesamt haben 44 Künstler 108 Kunstwerke für den guten Zweck zur Verfügung gestellt, unter ihnen Rosemarie Trockel, Benjamin Katz, Sabine Moritz, Jonathan Meese und Thomas Baumgärtel. Ein Teil der Werke wird beim Kölner Auktionshaus Van Ham versteigert, ein anderer Teil online unter www.kunst-hilft-geben.de.

dpa
nk

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