Er ist der wohl beste und erfolgreichste Jazz-Trompeter, den dieses Land hervorgebracht hat. Seit mehr als 20 Jahren veröffentlicht Till Brönner erfolgreich Jazz-Alben und begeistert mit Live-Konzerten. Seit 2009 unterrichtet er zudem als Professor an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden in der Fachrichtung Jazz, Rock und Pop. Einem breiteren Publikum wurd er zudem durch seine Teilnahme an der Castingshow "X Factor" bekannt, wo er zwei Staffeln als Juror an der Seite von Sarah Connor mitwirkte - beide Male gewannen seine Kandidaten den Wettbewerb.
Seit einigen Jahren betätigt sich der 44-Jährige aber auch als Fotograf. 2014 veröffentlichte er seinen Bildband "Faces of Talent" im Verlag teNeues. Darin porträtierte er Jazzkünstler wie Gregory Porter, aber auch Schauspieler und Stars wie Toni Garrn oder Armin Müller-Stahl. Zumeist verwendete er dabei eine Leica "M" Kamera. Brönner kam als Autodidakt zur Fotografie, doch das Hobby entwickelte sich zur Leidenschaft. Dabei ließ er sich von den großen Jazzfotografen der 50er und 60er Jahre inspirieren, etwa William Claxton.
Für Till Brönner ist Fotografie kein Beruf
Dass der Musiker die Trompete für die Fotokunst an den Nagel hängt, steht indes nicht zu befürchten: "Fotografie ist vor allen Dingen nicht mein Beruf", sagte Brönner im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. "Ich habe die Fotografie als etwas entdeckt, was offenbar in mir zu schlummern scheint, was mir noch mal einen ganz anderen Blickwinkel buchstäblich eröffnet, die Zeit anhalten zu können." Bilder auszustellen biete ihm die Möglichkeit, Menschen einzuladen, an seinem Blick teilzuhaben. Ein Blick, der nicht nur auf prominente Gesichter gerichtet ist, sondern auch Panoramen internationaler Großstädte umfasst.
Noch bis zum 25. September 2016 sind Till Brönners Werke aus dem Arbeitszyklus Faces & Places im Haus der Fotografie in Burghausen zu sehen.