Töröö! Der Maschinenbauer Paul Hafner aus Neresheim hat einen Stoffelefanten mit zu "Bares für Rares" gebracht. Er gehört seinem Freund, der diesen als Kleinkind von seinen Eltern geschenkt bekam - und ihn nun gerne verkaufen möchte.
Wie Sven Deutschmanek bei der Begutachtung feststellt, trötet das Rüsseltier sogar, wenn man es an einem Seil aufzieht. Toll!
Der Elefant stammt von der bekannten Firma Steiff. Und der Experte weiß noch deutlich mehr über das Kuscheltier auf Rollen zu berichten: Es wurde von 1949 bis 1974 hergestellt. Doch in bester Sherlock-Holmes-Manier kann Deutschmanek das genaue Alter noch weiter eingrenzen: "Ich stell dir jetzt mal eine Frage: Dein Freund müsste so um die 65 sein", sagt er in Richtung des Verkäufers. Was dieser bestätigen kann.
"Bares für Rares": Sven Deutschmanek verdreifacht den Wunschpreis
Doch der Experte weiß noch mehr: An der weißen Gummierung der Reifen erkennt er, dass der Elefant nicht vor 1952 entstanden sein kann. Anhand ein paar weiterer Details kann sich Deutschmanek die Entstehungszeit des Tieres und damit den Jahrgang des Freundes erschließen: Seine Datierung beläuft sich auf Mitte bis Ende der 50er Jahre.
50 Euro wolle sein Kumpel dafür haben, sagt Hafner. Da mischt sich Horst Lichter ein: "Ich find 50 Euro dafür tatsächlich zu wenig." Sein Experte pflichtet ihm bei - und verdreifacht die Summe: 150 bis 180 Euro hält er für möglich. Immerhin befindet sich der Elefant in einem hervorragenden Zustand.
Das loben auch die Händler, die das Tier bei der Begutachtung gleich mal zum Tröten bringen. "Ihr Freund war ein guter Elefanten-Pfleger", lobt Susanne Steiger. Die Auktion geht gut los: Das erste Gebot liegt mit 200 Euro schon über dem Schätzwert.
Roman Runkel erhält den Zuschlag
Mit Ausnahme von Steiger bieten alle anderen Händler ebenfalls mit und treiben den Preis weiter in die Höhe. Am Ende erhält Roman Runkel den Zuschlag bei sagenhaften 700 Euro - nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass Paul Hafner schon mit 50 Euro zufrieden gewesen wäre!
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
"Das ist ein schönes Gefühl, die 700 Euro jetzt mit nach Hause zu nehmen", strahlt der Maschinenbauer aus Neresheim nach dem erfolgreichen Geschäftsabschluss. "Den Elefant lassen wir gerne hier."