Sven Deutschmanek untersucht im Expertenraum von "Bares für Rares" einen alten Kaugummi-Automaten. Als Horst Lichter das Studio betritt, bietet Deutschmanek ihm ein rotes Kügelchen an. Doch der Moderator lehnt ab: "Ich darf ja nicht." Auf die verwunderte Nachfrage seines Gegenübers erklärt Lichter: "Ich hab dritte Zähne. Die sind noch nicht fest."
So verschwindet das Kaugummi in Deutschmaneks Mund, allerdings nur für einen Sekundenbruchteil. Der Experte spuckt es so gleich wieder aus - eine gute Entscheidung. Denn als Julia Völpel den Raum betritt, die Besitzerin des Automaten, erfahren die beiden Herren, dass die Kaugummis wohl 60 Jahre alt sein dürften. Die 38-jährige Lehrerin aus Ammerbuch erstand das Gerät vor 20 Jahren auf einem Oldtimerfest in Hessen.
"Bares für Rares": Großes Interesse im Händlerraum
Wie Deutschmanek erläutert, wurde der Automat ursprünglich mit kandierten Erdnüssen befüllt. Es handelt sich um ein US-amerikanisches Modell, das in Texas hergestellt worden ist und für zwei gemeinnützige Organisationen Geld sammelt: den Lions Club und den Kiwanis Club. Die Entstehungszeit datiert der Experte auf die 1950er Jahre.
350 Euro hätte Völpel gerne für ihre Rarität. Doch die Expertise bringt einen kleinen Dämpfer: Sven Deutschmanek schätzt den Wert auf lediglich 200 bis 250 Euro.
Die Verkäuferin will dennoch ihr Glück im Händlerraum suchen - und wird belohnt: Tatsächlich stößt der Kaugummiautomat dort auf große Begeisterung: "Cool", ruft Julian Schmitz-Avila, als er das Gerät erblickt. Er startet auch mit 50 Euro, wird im nächsten Schritt von Christian Vechtel aber deutlich überboten, der auf 150 Euro verdreifacht.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Fast alle Händler bieten mit, und so klettert der Preis genau bis zu der Summe, die sich Julia Völpel gewünscht hat: 350 Euro zahlt Vechtel schließlich dafür. Mit dem Erlös will die Verkäuferin nun auf ein Festival fahren - "und es nochmal richtig krachen lassen".
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