Ein Beitrag von Jan Böhmermann im "ZDF Magazin Royale" hatte den Stein ins Rollen gebracht: Der Satiriker hatte in seiner am 6. Mai ausgestrahlten Sendung über die Geschäfte von Fynn Kliemann berichtet. Unter anderem warf er ihm vor, zu Dumping-Löhnen in Bangladesch und Vietnam hergestellte Masken umetikettiert und als fair in Europa hergestellt verkauft zu haben. 100.000 fehlerhafte Masken aus Bangladesch soll er in Flüchtlingsunterkünfte nach Bosnien und Griechenland "gespendet" haben.
Nun hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die Behörde im niedersächsischen Stade teilte mit, ein Verfahren gegen den Influencer eingeleitet zu haben. Gegen den Geschäftsmann werde unter anderem wegen Betrugsverdachts ermittelt. Als erstes hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.
Fynn Kliemann zeigte sich zerknirscht
Kliemann hat sich bereits mehrfach zu den Vorwürfen geäußert. In einem kurz nach der Böhmermann-Sendung verbreiteten Statement entschuldigte sich der Influencer "in aller Form bei allen Personen, Organisationen, Institutionen (...), die nun 'auf den ersten Blick' enttäuscht und geschockt sind."
Er habe die in Bangladesch hergestellten Masken nie verkauft oder beworben, so Kliemann. "Ich habe ausschließlich über www.maskeoderso.de Masken angeboten und diese kamen zu 100 Prozent aus Portugal und Serbien." Die besagten Masken seien ein reines Großhandelskontingent für die Handelspartner und Großabnehmer gewesen und auch nur an diese verkauft worden. Alle Abnehmer dieser Masken seien im Vorfeld über das Herkunftsland genau informiert gewesen.
Ferienhäuser, Hanf und Astrologie: Fynn Kliemann und seine Projekte

Im stern-Interview gab sich Fynn Kliemann am 9. Mai zerknirscht: "Ich habe den Fehler begangen, mich in viel zu übertriebener Weise als Weltverbesserer feiern zu lassen", sagte er da, sichtlich besorgt um seinen Ruf.
Doch der dürfte nun mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht mehr sein größtes Problem sein.