- 3 von 5 Punkten
- Sehenswerter Film, der sich auch als Wiederholung lohnt
Worum geht's?
Eine junge Krankenpflegerin ist verschwunden, Kriminalhauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) verdächtigt schnell den Gärtner Markus Wegner (Sascha Alexander Geršak). Der behauptet in einer Vernehmung tatsächlich, die Frau getötet zu haben - und gesteht sogar noch einen weiteren Mord, für den ein anderer Mann seit einigen Jahren in Haft sitzt. Brasch war damals die ermittelnde Kommissarin - und glaubt mittlerweile an Ermittlungsfehler. Gegen den Willen der Staatsanwaltschaft verbeißt sie sich in den Fall. Über Wegners Ehefrau (Laura Tonke) versucht sie an den Mann heranzukommen - und riskiert dadurch ihren Job und sogar ihr Leben.
Warum lohnt sich dieser "Polizeiruf 110"?
Dieser Krimi zeigt anschaulich, welch zerstörerische Gewalt von Psychopathen ausgeht. "Der Verurteilte" führt einen Täter ein, dem die Aggressivität aus jeder Pore strömt - und der eine geradezu toxische Wirkung auf sein Umfeld hat. Sehenswert.
Was stört?
"Der Verurteilte" ist ein düsteres, bisweilen brutales Stück Fernsehen geworden. Für manche Zuschauer könnte das Gezeigte jedoch etwas zu heftig sein. Die Bilder verfolgen einen lange. Deswegen sei dieser Krimi nicht jedem empfohlen.
Die Kommissarin?
Seit dem Ausstieg von Sylvester Groth als Kommissar Drexler ist Doreen Brasch auf sich alleingestellt. Was gleich mehrere Probleme mit sich bringt: Die ohnehin zu Alleingängen neigende Ermittlerin verbeißt sich nun zunehmend in ihre Fälle. Auch der Zuschauer weiß nicht immer, was in ihr vorgeht.
Reise in die Abgründe der Vergangenheit - dieser Vierteiler triumphierte beim Fernsehpreis
Ein- oder ausschalten?
Wer bereit ist, in den dunklen Keller der menschlichen Abgründe herabzusteigen, sollte einschalten.
Der "Polizeiruf 110: Der Verurteilte" wurde erstmals am 27.12. 2020 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt diesen Film am Freitag, 7. Juli um 22.20 Uhr.
Doreen Brasch ermittelte zuletzt in diesen Fällen: