Seit gut zwei Jahren kursiert auf der Welt nun das Coronavirus. Um die Pandemie einzudämmen, entfallen seitdem zahlreiche Veranstaltungen – vor allem Kulturschaffende leiden unter den Maßnahmen. So auch Schlager-Star Matthias Reim, der erneut seine kommenden Konzerte abgesagt hat. Auftritte in Cottbus, Berlin, Neubrandenburg, Hamburg, Rostock und Freiberg entfallen.
Der 64-Jährige zeigt im Interview mit der "Augsburger Allgemeine" Verständnis für die Maßnahmen, denn die Gefährlichkeit des Virus stellt er nicht infrage. Sehr wohl sind dem Sänger aber die Corona-Leugner ein Dorn im Auge. Vergleiche zu den Entwicklungen im Dritten Reich findet er lächerlich.
"Dagegen ist die Corona-Epidemie ein Lacher"
Reim findet durchaus auch selbst, dass die Deutschen gerade in einer schwierigen Zeit lebten. Allerdings weiß er aus erster Hand, dass es einen himmelweiten Unterschied zwischen Impfen und Maskentragen und der Nazizeit gibt: "Auch ich habe Gespräche mit meiner Großmutter führen dürfen, die ich immer wieder gefragt habe, wie das 1943, 1944 oder 1945 war" berichtet der "Verdammt ich lieb' Dich"-Interpret. Seitdem wisse er: "Nichts ist mit dem Elend unserer Eltern und Großeltern zu vergleichen, dagegen ist die Corona-Epidemie ein Lacher."
"Ein bisschen zum Horst machen gehört dazu" – die skurrilen Outfits der Schlagerfans

Das Problem sei seiner Meinung nach auch, dass die Regeln der Kommunikation in den sozialen Medien ausgehebelt würden. "Man kann sich beschimpfen und man kann Hass ausleben, ohne dass man dem Gegenüber ins Gesicht sehen muss", so der Sänger. Früher in der Schule seien diese Störenfriede isoliert gewesen, "aber heute finden sie in den sozialen Netzwerken genügend andere Idioten, die darauf einsteigen", so Reim weiter.
Siebtes Kind auf dem Weg
In Interview erzählt Matthias Reim auch, wie sich seine Beziehung zur Liebe geändert habe und, dass er heute mit Ehefrau Nummer sechs, Christin Stark, viel entspannter sei. Daher freue, er sich auch sehr über sein siebtes Kind, das gerade auf dem Weg ist – während seine älteste Tochter bald ihren 50. Geburtstag feiern wird. Denn Reim wurde schon als Teenager das erste Mal Vater. "Ich mache das dieses Mal mit einer wunderbaren Gelassenheit, über die ich selbst erstaunt bin", sagt Reim. "Für mich ist die Welt in Ordnung."
Quelle: "Augsburger Allgemeine"