In jedem Leben gibt es eine Menge zu organisieren. Das steigert sich sogar noch massiv, wenn man einen Partner hat. Mit Kindern und Tieren springt der Organisationsaufwand sogar noch höher an. Doch auch schon eine Partnerschaft ohne Anhang bedarf einer gewissen Form der Koordination und Organisation. Des Öfteren ist es aber so, dass ein Teil der Beziehung besonders viel managt und der andere dies nicht zu schätzen weiß.
Viele kennen in einer Partnerschaft lästige Gedankengänge wie: "Was essen wir heute zum Abendbrot? Wann kaufen wir diese Woche ein? Die Fenster müssen noch geputzt werden. Der Hund muss zum Tierarzt. Das Kind zum Geburtstag. Haben wir schon ein Geschenk für seine Großmutter zum 90. Geburtstag? Der Stromanbieter möchte schon wieder die aktuellen Verbrauchszahlen. Haben wir bereits den Dauerauftrag XY angepasst?" Eigentlich normal, wenn man eine Beziehung führt, und - positiv betrachtet - wäre man Single, hätte man das alles alleine am Hals.
Beziehung ist geben und nehmen und nicht managen
Doch es gibt Beziehungen, und gar nicht so wenige, da hat man das trotzdem alles alleine an den Hacken. Und die Steigerung dessen ist, wenn man nicht nur die Beziehung auf diese Art managt, sondern auch noch das Lebens des Partners. "Hat er/sie sich einen Termin beim Zahnarzt, zum Impfen oder ähnliches gemacht? Hat mein Partner nun mit seinem Chef bezüglich des Urlaubs geredet? Hat er/sie seiner Oma gratuliert?". Wenn dieses Management-Level innerhalb einer Beziehung erstmal erreicht ist, ist der Stress vorprogrammiert.
Wenn man einen Partner hat, der sich stets und ständig darauf verlässt, dass der andere alles im Griff hat und alles regelt, entsteht ein massives Ungleichgewicht innerhalb der Beziehung. Zudem steht der Organisator unter andauerndem Stress, weil er oder sie über die eigenen Belange noch alles Allgemeine versucht zu bedenken und zu regeln. Über kurz oder lang kommt es entweder zum Streit nach dem Motto: "Du tust gar nichts" oder aber beide finden sich mit ihren Rollen ab und einer bleibt dauerbelastet.
Die noch schlimmere Form des Beziehungsunmanagens ist, wenn der Partner nicht mal in der Lage ist ohne x-fache Aufforderung seinen ganz persönlichen Belangen wie beispielsweise Arztterminen nachzukommen. Bei einer solchen Beziehungsschieflage entsteht nicht nur ein Ungleichgewicht, sondern auch eine Herabwürdigung des anderen, oft unbewusst. Meist entsteht hierdurch eine Partnerschaft, die einer Eltern-Kind-Beziehung gleicht, da der eine ja kaum lebensfähig zu sein scheint, ohne dass man sagt, wo es langgeht.
Ist man die Mutter oder die Frau des Partners?
Es gibt allerdings auch Menschen, die sich in einer elternähnlichen Kümmerrolle selbst innerhalb einer Beziehung gefallen, in diesem Fall kann so ein Modell gutgehen, oftmals führt es aber zum Streit. Denn auch der Mensch, der sich um reichlich wenig kümmert, wird dem anderen mit der Zeit vorwerfen, sich bevormundet zu fühlen und genervt sein von häufigen Ermahnungen und Remindern.
Augen auf also bei der Partnerwahl. Wenn man nicht auf ein andauerndes Stresslevel steht, ist es ratsam, die Warnzeichen ernst zu nehmen und nicht mehr als ein, zweimal zu denken: "Ach, ich helfe gerne, der oder die ist halt ein bisschen nachlässig". Eine Beziehungs-Managerolle schleicht sich nämlich schneller ein, als man denkt.
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