Wenn man auf der Suche nach einem Partner für das Leben ist, reagieren viele besonders pingelig auf spezielle Verhaltensweisen beim Daten. Frauen sind oftmals noch empfindlicher als Männer bei dem, was sie als merkwürdig oder gar creepy (unheimlich – aus dem Englischen und mittlerweile in der deutschen Umgangssprache verankert) empfinden.
Der amerikanischen Beziehungs-Expertin Blaine Anderson fiel bei den Anfragen ihrer Klienten in der letzten Zeit vermehrt auf, dass es eine gesteigerte Angst gibt, vor allem bei Männern, als creepy wahrgenommen zu werden. Die Folge und Aussage der Männer: "Ich habe Angst, Frauen anzusprechen, weil ich nicht als gruselig wahrgenommen werden möchte."
Daraufhin veranlasste sie eine Studie mit 2000 amerikanischen Frauen zwischen 18 und 40 Jahren sowie 1000 amerikanische Männer im Alter von 18 bis 40, um das Ausmaß des "Ich habe Angst, Frauen anzusprechen"-Problems zu verstehen.
Kaum eine Frau hat noch keine gruseligen Verhaltensweisen von Männern beim Dating erlebt
Die Ergebnisse der Studie faszinierten den Beziehungscoach: 82 Prozent der Frauen gaben an, "manchmal", "oft" oder "ständig" gruseliges Verhalten von Männern beim Dating zu erleben. Das passt dazu, dass 44 Prozent der Männer angaben, dass die Angst, gruselig zu sein, "die Wahrscheinlichkeit verringert, mit Frauen zu interagieren".
Anderson konnte aus ihrer Umfrage neun Verhaltensweisen rauskristallisieren, die besonders verstörend auf Frauen wirken:
- Anstarren
- unerwünschter Kontakt in sozialen Medien
- unangemessene Kommentare
- kontrollierendes Verhalten
- akzeptiert kein "Nein"
- unerwünschter körperlicher Kontakt
- Sexdruck/ Notgeilheit
- Anhänglichkeit
- körperliches Stalking
Und vor allem diese drei creepy Verhaltensweisen sollte Mann beachten, da sie oftmals nicht bemerkt werden:
- Starren
- Unerwünschter Kontakt in den sozialen Medien
- Anhänglichkeit
Durch ihre Erfahrung als Dating-Coach konnte Anderson auch drei Tipps definieren, die Männern gerade beim Online-Dating helfen sollen:
1) Holen Sie sich eine andere Meinung zu Ihren Fotos. Durch das Coaching von mehr als 1000 Männern habe sie gelernt, dass nur wenige Männer zuverlässig vorhersagen können, welche Fotos von sich attraktiv sind und welche nicht.
2) Seien Sie bei Ihrer schriftlichen Biografie und Ihren Aufforderungen so spezifisch wie möglich. Wenn Sie nur allgemeine Dinge kommunizieren, die auf fast jeden anderen Mann in der App zutreffen könnten, wie "Ich liebe es zu reisen", werden Sie nicht herausstechen und Sie werden nicht viele Matches erhalten.
3) Der Aufwand in der Erstellung Ihres Profils spiegelt Ihre Bemühungen wider. Viele Männer rasen durch die Einstellungen ihrer Profile, nachdem sie eine Dating-App heruntergeladen haben, damit sie so schnell wie möglich mit dem Swipen beginnen können. Dies ist in der Regel eine äußerst erfolglose Strategie.
Doch Anderson hat auch einen aufbauenden Tipp für alle Männer, die daten, im Gepäck: "Mein wichtigster Tipp für Männer ist im Allgemeinen, Ablehnung zu entpersönlichen". Weiterhin sagt sie, dass das Interesse einer Frau von Hunderten Faktoren abhängen kann, die außerhalb der eigenen Kontrolle liegen. Ablehnung ist Teil des Dating-Prozesses und immer auch eine Chance, sich zu verbessern.
Quelle: Psychology Today