Sieht sich offenbar immer mehr in die Enge getrieben: Russlands Präsident Wladimir Putin
Wladimir Putin
Wladimir Putin ist der umstrittene Präsident der Russischen Föderation. Er liebt die Pose des starken Mannes und lässt sich auch mal oben ohne auf Bärenjagd fotografieren. Diese Art von Imagepflege is...
Auf Berlin folgt Miami: Was vergangene Woche in der deutschen Hauptstadt zwischen den USA, Europäern und der Ukraine besprochen wurde, wird nun mit Russland diskutiert. Ausgang offen.
Vier Tage nach den Ukraine-Verhandlungen in Berlin sind im US-Bundesstaat Florida erneut Vertreter der USA, der Ukraine und von deren europäischen Verbündeten zu Gesprächen über Wege zu einem Ende des Krieges zusammengetroffen. An dem Treffen in Miami nahmen am Freitag der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umerow, der US-Sondergesandte Steven Witkoff und Präsidentenberater Jared Kushner sowie Vertreter Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens teil. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Kiew erneut zu rascher "Bewegung" bei den Verhandlungen gedrängt.
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hat Ungarns Regierungschef Viktor Orban wegen dessen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin symbolisch den Lenin-Orden verliehen. Sikorski antwortete am Freitag im Onlinedienst X mit "Glückwunsch" und einem Foto des Lenin-Ordens, der höchsten zivilen Auszeichnung für besondere Verdienste für die Sowjetunion, auf einen Beitrag Orbans. Darin hatte dieser sich gerühmt, durch die Entscheidung beim EU-Gipfel, eingefrorene russische Vermögenswerte nicht zur Unterstützung der Ukraine nutzen, "die unmittelbare Kriegsgefahr erfolgreich abgewendet" zu haben.
Außerirdische, Schweine und ein Heiratsantrag: Wladimir Putins stundenlange Presseshow geriet zu einer bizarren Veranstaltung, der etwas Entscheidendes fehlte: die Wahrheit.
Einmal im Jahr antwortet Kremlchef Putin im Staatsfernsehen auf Fragen von Presse und Bürgern. Manche Momente der TV-Show haben Unterhaltungswert. Doch beim Ukraine-Krieg bleibt der Kremlchef hart.
Wladimir Putin ist der umstrittene Präsident der Russischen Föderation. Er liebt die Pose des starken Mannes und lässt sich auch mal oben ohne auf Bärenjagd fotografieren. Diese Art von Imagepflege ist westlichem Politikverständnis eher fremd - er gilt hierzulande vielen Menschen als schwer einzuschätzender Narzisst. Der studierte Jurist war Mitte der 70-er Jahre Offizier beim KGB in der Abteilung Auslandsspionage. Ab 85 war er in der DDR tätig - aus dieser Zeit stammen seine guten Deutschkenntnisse. 1990 wurde er vom KGB in die UdSSR zurückbeordert. Der Zusammenbruch der Sowjetunion war für Putin die "größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts" - seither ist er unablässig bestrebt, Russlands Status als Großmacht zu erhalten, bzw. wieder herzustellen. Dass ihm dafür jedes Mittel recht scheint, zeigte nach der Annexion der ukrainischen Krim 2014 der von ihm 2022 befohlene Einmarsch in das Land. Er brach damit de facto einen Eroberungskrieg vom Zaun, in dessen Verlauf sich Russland nach Scheinumfragen Gebiete in der Ostukraine einzuverleiben versucht. International wird Putin dafür von einem großen Teil der Weltgemeinchaft verurteilt und geächtet. Das Verhältnis zum Westen ist ambivalent und häufig von Irritationen geprägt. Viel Kritik erntete er u.a. für seine Politik gegenüber der Ukraine, dem Verbot "homosexueller Propaganda" und seine Taktik im Syrien-Konflikt. Analysten bestätigen immer wieder, dass Putin wohl keinerlei Interesse an einer Politik der Annäherung mit dem Westen habe. Auch Gegner von Putin haben es nicht leicht: Ein britischer Untersuchungsbericht beschuldigte im Januar 2016 den russischen Staat der Ermordung des Kreml-Kritikers Litwinenko verantwortlich zu sein. Putin habe seine Vergiftung mit radioaktivem Polonioum gebilligt.