"Dresden-Preis" Gorbatschow erhält Friedenspreis

Als erster Preisträger hat der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow am Sonntag den "Dresden-Preis" erhalten.

Die mit 25.000 Euro verbundene Auszeichnung wurde dem Friedensnobelpreisträger bei einem Festakt in der Semperoper vom Verein Friends of Dresden Deutschland verliehen. Als Initiator der Perestroika in der früheren Sowjetunion habe Gorbatschow zum friedlichen Verlauf der demokratischen Umwälzung in Deutschland und Osteuropa beigetragen, hieß es zur Begründung.

Der 78 Jahre alte Preisträger zeigte sich "zutiefst gerührt" und warb für eine friedliche Lösung von Konflikten. Die Probleme der Welt müssten im Dialog gelöst werden. "Wir haben es doch bewiesen", sagte er. Gorbatschow forderte ein Ende des Wettrüstens. "Wir müssen die Militarisierung stoppen." Bei einem moderierten Gespräch formulierten Gorbatschow und der frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) einen gemeinsamen Appell für Frieden und Abrüstung. "Dieses Signal wollen wir heute von Dresden aus setzen", erklärten sie.

Gorbatschows Beharren auf eine atomwaffenfreie Welt sei keine Naivität, sondern die Überlebensstrategie für die Menschheit, sagte der in Dresden geborene frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) in seiner Laudatio. Während seiner Amtszeit sei Gorbatschow für viele Menschen ein Hoffnungsträger gewesen, der seinen Kampf für die Abrüstung bis zum heutigen Tage fortgesetzt habe.

Mit dem von der Klaus Tschira Stiftung (Heidelberg) gestifteten "Dresden-Preis" sollen künftig jährlich besondere Leistungen gegen Konflikte, Gewalt und Eskalationen gewürdigt werden.

DPA
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