Die australische Ostküste ist nach schweren Regenfällen erneut von massiven Überschwemmungen betroffen. Seit dem Wochenende wird die Region von heftigen Regenfällen heimgesucht. Besonders schlimm ist die Situation im Großraum Sydney, wo es in Orten rund um die Flüsse Nepean und Hawkesbury am frühen Montagmorgen (Ortszeit) eine Evakuierungsorder für 30.000 Menschen gab. Die Lage sei "sehr gefährlich". Die Armee entsandte hundert Soldaten zur Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort.
Hunderte Anwohner hätten in der Nacht Hilfe angefordert, teilten die örtlichen Notdienste mit. Bürger in vielen weiteren Gebieten wurden aufgefordert, sich darauf vorzubereiten, ihre Häuser zu verlassen.
Starkregen überflutet Sydney
"Ich weiß, dass gerade Schulferien sind, aber bitte überdenken Sie ihre Reisepläne", sagte der Sprecher der Notdienste, Ashley Sullivan, dem Sender ABC. "Wenn Sie Ihr Zuhause nicht verlassen müssen, dann bleiben Sie dort, falls dies sicher ist." Der Starkregen rund um Sydney dauert schon seit Tagen an. Es sei vier Mal so viel Regen gefallen wie sonst im ganzen Monat Juli, zitierten Medien die Wetterdienste.

Viele Menschen wurden in ihren Autos eingeschlossen, als sie versuchten, die überschwemmten Straßen zu überqueren. Aus dem Warragamba-Damm, der große Teile Sydneys mit Trinkwasser versorgt, treten seit Sonntag große Wassermassen aus. Eine Besserung war Meteorologen zufolge zunächst nicht in Sicht.
Erst im März hatte es in Sydney und weiten Teilen von New South Wales und Queensland verheerende Überschwemmungen gegeben. In nur drei Monaten fiel damals in der bei Touristen aus aller Welt beliebten Metropole so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr. Viele Regionen leiden noch unter den Zerstörungen der historischen Fluten und sind nun schon wieder von Hochwasser betroffen.
Frachtschiff vor Australien gestrandet
Derweil ist ein Frachtschiff bei schwerer See vor der Küste im Süden von Sydney gestrandet. Die in Hongkong registrierte "Portland Bay" hatte Wollongong am Morgen verlassen, erlebte aber kurz darauf einen kompletten Stromausfall. Eine großangelegte Rettungsaktion war im Gange, um zu verhindern, dass das Schiff bei hohem Wellengang gegen die Klippen gedrückt wird.
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Versuche, die 21-köpfige Besatzung aus der Luft zu retten, mussten die Einsatzkräfte wegen der widrigen Wetterbedingungen aufgeben. Ein Schlepper war unterwegs, um das Schiff von der Küste wegzuziehen.