Erschütterung in der Nordsee Erdbeben vor norwegischer Küste – Produktion auf Ölplattform gestoppt

Bohrinsel vor der norwegischen Küste
Nach einem Erdbeben in der Nordsee hat ein Ölkonzern in Norwegen die Produktion vorsorglich eingestellt (Symbolbild)
© Hans Eder / Picture Alliance
Die Erschütterung war deutlich zu spüren: 160 Kilometer vor der Küste hat Norwegen am Montagmorgen das stärkste Erdbeben in der Nordsee seit 1989 registriert. 

Norwegen hat in der Nordsee das voraussichtlich größte Erdbeben seit Jahren verzeichnet. Es ereignete sich nach Angaben der seismologischen Forschungseinrichtung Norsar am Montagmorgen etwa 160 Kilometer westlich von der norwegischen Westküste entfernt. Seine Stärke wurde von dem Institut zunächst mit 4,7 angegeben, während das Nationale Seismische Netzwerk des skandinavischen Landes auf 4,4 bis 4,5 kam.

Ölkonzern in Norwegen stoppt Produktion

In norwegischen Medien war unter Berufung auf Zahlen des Seismologischen Zentrums Europa-Mittelmeer (EMSC) auch von einer Stärke von 5,1 die Rede. Den Berichten zufolge war die Erschütterung noch in weiten Teilen der Provinz Vestland zu spüren gewesen.

Die geschäftsführende Norsar-Direktorin Anne Strømmen Lycke sagte dem Rundfunksender NRK, es handele sich um das kräftigste registrierte Beben in der Nordsee seit 1989. Sorgen vor größeren Schäden oder einem Tsunami gab es demnach aber nicht.

Der norwegische Konzern Equinor entschloss sich, die Produktion auf einer Ölplattform in der Umgebung vorsorglich einzustellen. Man habe das Beben auf der Nordsee-Plattform Snorre B gespürt, Schäden auf der Anlage oder am Meeresgrund in dem Gebiet seien aber nicht gemeldet worden, teilte ein Equinor-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das Personal sei in Ordnung, die Stimmung ruhig. Es liefen nun Untersuchungen des Meeresbodens. "Wenn wir sicher sind, dass die Bedingungen für den normalen Betrieb sicher sind, dann werden wir die Produktion wieder aufnehmen", schrieb der Sprecher.

DPA
lhi

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