Nachrichten von Montag, den 4. September
Mann fährt mit Kalb auf Rücksitz zu Polizeiwache in Geilenkirchen
Im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen ist ein Autofahrer mit einem Kalb auf dem Rücksitz zur örtlichen Polizeiwache gefahren. Der Mann gab an, das Jungtier zuvor aus einem Graben befreit zu haben, wie die Beamten in Heinsberg am Montag berichteten. Das ausgerissene Tier kam zurück in die Obhut seines Halters.
Der Retter fand das hilflose Tier nach eigenen Angaben am Freitag in einem Wassergraben. Da sich das Kalb nicht selbstständig befreien konnte, rettete er das Jungtier aus seiner misslichen Lage und lud es in sein Auto.
"Ganz vorsichtig machte er sich dann mit seiner tierischen Fundsache auf den Weg zur nahegelegenen Wache", hieß es in der Polizeimitteilung. Nach Ermittlungen der Ordnungshüter konnte der Halter des Kalbs gefunden und das Tier an diesen übergeben werden.
Quelle: AFP
Greenpeace versenkt Autos zu Beginn der IAA
Die Internationale Automobil-Ausstellung in München hat kaum ihr Pforten geöffnet, da rückt die Polizei schon zur ersten Protestaktion an: Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace hatten Autokarosserien in einem Teich am Messegelände versenkt unter dem Motto, die Autoindustrie würde ihrerseits den Planeten versenken. "Autoindustrie versenkt Klimaschutz" und "Shrink Now Or Sink Later" (Jetzt schrumpfen oder später untergehen) stand auf den Bannern.
Die Verkehrsbeauftragte der Umweltorganisation, Lena Donat, kritisierte am Montag: "Mit extra schweren SUVs, hochgerüsteten Sportwagen und XXL-Limousinen verschleudern die deutschen Autobauer knappe Ressourcen wie Energie, Rohstoffe und Fläche."
Und Greenpeace-Sprecherin Marissa Reiserer saate: "Die Autoindustrie setzt immer noch auf zu viele, zu schwere und zu große Autos. Damit versenkt sie den Planeten wie im Rausch." Weiter hieß es: "Die deutschen Hersteller sind besonders schlecht, was den Flächenverbrauch angeht, was den Ressourcenverbrauch angeht und was den Energieverbrauch angeht. Das heißt, die Autos müssen kleiner, leichter und geteilt werden."
Am Montag öffnet die IAA ihre Tore zunächst für Fachbesucher, vom 5. bis 10. September sind dann alle Interessierten willkommen.
Quelle: Reuters, AFP
Anklage gegen Kardiologen der Berliner Charité wegen zweifachen Mordes
Gegen einen Kardiologen der Berliner Charité ist Anklage wegen Mordes an zwei Patienten erhoben worden. Der 56-Jährige soll den Patienten jeweils tödliche Dosen eines Sedierungsmittels gegeben haben - ungeachtet einer in einem Fall erfolgreich verlaufenden Wiederbelebung, wie die Staatsanwaltschaft Berlin am Montag mitteilte. Eine 39-Jährige Krankenpflegerin wurde wegen des Verdachts der Beihilfe zum Totschlag in einem Fall angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale der Heimtücke und niedrigen Beweggründe als erfüllt an. Der Mediziner soll der Anklage zufolge nicht nur die Arg- und Wehrlosigkeit seiner Opfer ausgenutzt haben. Er habe sich aus eigensüchtigen Motiven auch angemaßt, über den Zeitpunkt des Tods seiner Patienten frei entscheiden zu können. Der Arzt befindet sich seit Mai in Untersuchungshaft.
Im November 2021 soll der Kardiologe wider besseres Wissen vier Krankenpflegerinnen angewiesen haben, die eigentlich erfolgreich verlaufene Reanimation eines 73-jährigen Patienten einzustellen. Auf seine Weisung hin verabreichte die mitangeklagte Krankenpflegerin dem Patienten dann eine tödliche Menge eines Sedierungsmittels. Als der Mann trotzdem nicht starb, soll der Angeschuldigte ihm eine weitere Dosis des Mittels gegeben haben, die schließlich zu seinem Tod führte.
In einem weiteren Fall soll der Kardiologe im Juli 2022 einer 73-jährigen Patientin ebenfalls mehrere Dosen des Sedierungsmittels verabreicht haben. Auch diese Frau starb. Der Arzt wurde bereits im August vergangenen Jahres von der Charité freigestellt. Die Staatsanwaltschaft nahm damals nach einer Anzeige der Klinik Ermittlungen auf. Die Ermittler prüfen derzeit noch andere Patientenakten auf Hinweise, ob der Arzt möglicherweise noch für weitere Todesfälle verantwortlich ist.
Quelle: AFP