Letzter Schultag. Ferienbeginn. Urlaubsgefühle. Und dann das: Draußen regnet es und drinnen sehen Sie das wie immer bescheidene Schulzeugnis ihres Nachwuchses. Kein Wunder, dass Sie sich nun nach Wärme, Sonne, gute Laune sehnen. Doch dann fahren Sie um Gottes Willen in der kommenden Woche nicht nach England, nicht nach Schottland und erst recht nicht nach Skandinavien. Denn dort treiben sich demnächst Ingelore und Jannett herum. Und die beiden könnten Ihnen – wie stern.de von Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst erfuhr – zusätzlich die Laune verderben. Denn die Tiefdruckgebiete haben, seit sie sich zu Wochenbeginn über dem Atlantik bildeten, ordentlich Regenschauer und eher bescheidene Temperaturen im Gepäck. Aus der Kopenhagen-Sightseeing-Tour oder dem London-Kultur-Trip könnte damit schnell ein Wir-sitzen-nass-im Hotelzimmer-Desaster werden.
Wirklich besser wird es mit dem Wetter auch nicht in den sonstigen mittel- und nordeuropäischen Urlaubsregionen, die die Deutschen lieben.
Österreich
zeigt sich regentechnisch unentschlossen, hat neben einigen Schauern aber immerhin im Westen Temperaturen von 20 bis 25 Grad zu bieten und im Osten sogar bis zu 30 Grad. Viel wärmer dürfte für eine zünftige Bergtour ohnehin nicht angenehm sein. Ähnlich wankelmütig gibt sich das Wetter in der
Schweiz
und den
Niederlanden
.
Ist das nun ein schlechtes Zeichen für den kommenden Sommer? "Nein", sagt Diplommeteorologe Trippler. Dieser Sommer kündigt sich nicht mit besonders auffälligen Ärgernissen an. Astronomisch beginnt er am Donnerstag um genau 1.09 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit und endet am 22. September um 16.49 Uhr. "Was uns bis dahin erwartet und welche Kapriolen das Wetter in den nächsten Wochen und Monaten schlägt, kann leider niemand voraussagen", meint der Wetterprofiler. Denn alles sei möglich: Von wochenlanger Hitze bis zu längeren kühlen Phasen. Und: "Natürlich ist auch ein kalter und verregneter Sommer denkbar."
Wie wäre es mit Rumänien?
Wer also zuverlässig Sonne tanken will, und es sich leisten kann, sollte deshalb zumindest in der kommenden Woche in den Süden reisen. Spanien, Portugal oder Italien beispielsweise kann Simon Trippler absolut empfehlen. Zwar streift Ingelore auf ihrer Europatour auch kurz Spanien. Aber bei Temperaturen, die zumindest in Südspanien bei bis zu 38 Grad liegen, kommt ein kurzer Schauer von Ingelore wahrscheinlich gar nicht so unrecht. Und: "Umso weiter Sie Richtung Süden vorstoßen, umso sicherer können Sie mit dem guten Wetter sein", sagt Trippler. Denn erfahrungsgemäß herrsche im Sommer über dem Mittelmeer immer eine stabile Wetterlage.
Aktuell heißt das gute Laune. Und die wird von den beiden Hochdruckgebieten Torben und Stefan gemacht, die sich alle Mühe geben, Europa nicht komplett den beiden Tiefdruckladys Jannett und Ingelore zu überlassen. Stefan beispielsweise könnte Ihnen
Rumänien
als völlig neues Urlaubsziel nahe bringen. Dort wird es in der kommenden Woche richtig schön. Zumindest so lange, bis Stefan Richtung
Griechenland
weitergezogen ist. Wenn Sie ihm hinterher reisen, können Sie also bei garantiert schönstem Sonnenschein am Fuß der Akropolis einen Ouzo schlürfen, oder auf Kreta ihre letzten Euro ausgeben.
Wem das immer noch nicht reicht, um so richtig in Urlaubsstimmung zu kommen, dem bleibt schließlich die Qual der Wahl beim Trip nach Nordafrika.
Ägypten
ist wie immer zuverlässig schön. Und auch
Tunesien
wird in der kommenden Woche von einem Hochdruckgebiet beherrscht. Djerba beispielsweise lockt mit Temperaturen um 32 Grad. Und wer Lust auf eine abgefahrene Wüstenrallye mit Abenteuerfaktor hat, findet im Landesinneren von Tunesien die dazu passenden Temperaturen: 43 Grad! Ganz nebenbei lässt sich im dortigen Wüstensand auch das bescheidene Zeugnis des Nachwuchses auf Nimmerwiedersehen verbuddeln.
Simon Trippler übrigens bleibt in diesem Jahr in Deutschland. Seine Prognose trotz eines verregneten Starts: der Sommer 2012 hat noch alle Chancen.