In den Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz wurden die Zugstrecken von Hunderttausenden kostümierten Feiernden gesäumt. Anders als an Weiberfastnacht blieben die Narren diesmal die meiste Zeit von Regen verschont. In Köln hatten sich die ersten Jecken bereits bei Dunkelheit mehrere Stunden vor Beginn des "Zochs" in der Innenstadt eingefunden, um sich gute Plätze zu sichern. Bis zum Nachmittag meldete die Kölner Polizei trotz großen Betriebs "keine besonderen Vorkommnisse". Ähnlich friedlich sah es in Düsseldorf aus.
Im Ruhrgebiet begannen die beiden Karnevalsumzüge in Bochum-Höntrop und Bochum-Linden wegen einer Drohung mit Verspätung. Nach DPA-Informationen handelte es sich bei der Drohung um eine in sozialen Medien verbreitete Mail, in der mit "Sprengfallen" gedroht wurde. Die Polizei teilte mit, es habe nach Eingang der Drohung "intensive polizeiliche Maßnahmen" gegeben.
Tödlicher Unfall: 18- und 20-Jähriger von Auto erfasst
In Weilerswist bei Köln wurden am Sonntagabend zwei junge Männer auf dem Heimweg von einer Karnevalsparty von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Die beiden 18 und 20 Jahre alten Männer seien zu Fuß über eine unbeleuchtete Landstraße gelaufen, teilte die Polizei am Montag mit. Der 33 Jahre alte Fahrer des Autos habe nicht mehr rechtzeitig reagieren können und die beiden erfasst. Er erlitt ebenso wie mehrere Zeugen des Unfalls einen Schock.
Entlang der Landstraße seien den ganzen Tag über Karnevalisten zu Fuß unterwegs gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Die Strecke führt vom Hauptort Weilerswist in den Ortsteil Metternich, in dem am Sonntag ein großer Karnevalsumzug stattfand. Anschließend wurde im Festzelt am Dorfplatz weitergefeiert. Viele Menschen aus Weilerswist nutzten den gut ausgebauter Fuß- und Radweg entlang der Landstraße, der Fußweg ist durch ein kleines Stück Wiese von der Fahrbahn abgetrennt und deshalb eigentlich ungefährlich.
Doch als die beiden jungen Männer dort kurz vor Mitternacht auf dem Heimweg waren, gingen sie den Ermittlungen zufolge nicht auf dem Fußweg, sondern auf der Fahrbahn der Landstraße. Autos dürfen dort 100 Kilometer pro Stunde fahren, Straßenlaternen gibt es nicht. Wie schnell der Autofahrer unterwegs gewesen sei, werde noch ermittelt, sagte der Polizeisprecher.
Olaf Scholz als Faultier: Bilder vom Karneval in Köln und Düsseldorf

Bei einem weiteren Unfall zwischen einem Auto und einem Reisebus in Hessen sind 14 Menschen verletzt worden, darunter ein Zweijähriger lebensgefährlich, teilte das Polizeipräsidium Südosthessen am Montagabend mit. Der Unfall ereignete sich den Angaben zufolge am Mittag in Seligenstadt, als eine junge Autofahrerin abbiegen wollte. Dabei habe sie offenbar den Bus übersehen, der mit 36 Menschen an Bord auf dem Weg zu einem Rosenmontagsumzug gewesen sei.
Reizgas bei Karnevalsfeier in NRW
Der zwei Jahre alte Sohn der Frau wurde laut Polizeiangaben dabei lebensgefährlich verletzt und per Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht. Sein vier Jahre alter Bruder und seine Mutter wurden demnach ebenfalls verletzt ins Krankenhaus gebracht. Auch elf Menschen, die an Bord des Reisebusses waren, wurden nach Angaben der Beamten verletzt.
Zu einem weiteren Vorfall kam es in Rheinbach-Wormersdorf in Nordrhein-Westfalen: Bei einer Feier nach einem Rosenmontagsumzug sind elf Menschen leicht durch Reizgas verletzt worden. Wie ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen sagte, fand die Karnevalsveranstaltung mit etwa 400 Besuchern in einer Sporthalle statt. Die Hintergründe des Vorfalls waren zunächst nicht bekannt. Ersten Erkenntnissen nach habe es aber keinen Streit oder ähnliches unter den Besuchern gegeben, der zu einem Angriff mit dem Spray geführt hätte. Die Betroffenen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren erlitten leichte Reizungen der Augen und Atemwege, mussten aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden. Der Rettungsdienst behandelte sie vor Ort.