Wirbel um die katholische Kirche in Polen: Erst wird die Rolle von Johannes Paul II. bei den Missbrauchs-Skandalen hinterfragt. Dann klüngelt, pünktlich zum Wahlkampf, die Politik mit dem Klerus: Die Regierung will ein “Gesetz zur Verteidigung der Christen“ durchpauken. Klingt wie ein Witz. Ist aber keiner.
In einem Fernsehbeitrag wird dem verstorbenen Papst Johannes Paul II. vorgeworfen, Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Polens vertuscht zu haben. Dort sorgt der Bericht für Entsetzen. In der Regierung herrscht Empörung – aber nicht über den Papst.
6000 Priester, 1000 Busse aus Polen, Zigtausende Menschen: Am Sonntag werden in Rom zwei Päpste heiliggesprochen. Die Zeremonie wird zu einem kirchlichen Großereignis.
Knapp acht Jahre war Joseph Ratzinger das Oberhaupt der katholischen Kirche. Entscheidende Reformen hat er in in dieser Zeit nicht angeregt. In Erinnerung bleiben wird der deutsche Papst trotzdem.
Es ist eines Seligsprechung in Rekordzeit. Doch vielen Katholiken vor allem in Polen schien selbst das noch lang: Am 1. Mai wird Johannes Paul II. seliggesprochen.