Chronologie Papst-Besuche in Deutschland

Die Besuche des Papstes auf deutschem Boden waren jahrhundertelang eher selten. Erst mit Johannes Paul II. änderte sich dies. Stern.de bietet Ihnen hier einen Überblick über Papstbesuche in Deutschland.

799
Der erste Besuch eines Papstes auf deutschem Boden ist aus dem Jahr 799 überliefert. Damals weihte Leo III. in Paderborn eine Kirche. Vor allem aber suchte er bei Frankenkönig Karl Hilfe gegen die Aufständischen in Rom, die Anhänger seines Vorgängers, Hadrian I., waren.

1020


Mit Benedikt VIII. war im Jahr 1020 in Bamberg und Würzburg ein Namensvorgänger des heutigen Papstes zu Gast.

1417


Papst Martin V. weilte im Jahr 1417 in Deutschland. Am 22. April beendete er das Konzil zu Konstanz und verließ die Stadt am 16. Mai.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

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1782


Papst Pius VI. war am 22. Februar 1782 ein Papst zu Gast in Deutschland. Bei Neunkirchen traf er mit Kaiser Joseph II. zusammen. Von dort fuhren beide nach Wien.

1980


Der erste Besuch von Johannes Paul II. war die achte Pastoralreise des 1978 zum Papst gewählten Polen Karol Wojtyla. Der Besuch war unter anderem deswegen eine Sensation, weil zuletzt 1782 ein Papst Deutschland bereist hatte. Stationen waren Bonn, Brühl, Osnabrück, Mainz, Fulda, Altötting und München. Der Besuch stand im Zeichen der Ökumene. So richtete sich der Papst in seinen Botschaften mehrfach an die Vertreter verschiedener christlicher und anderer Religionsgemeinschaften.

1987


Seine zweite Pastoralreise nach Deutschland vom 30. April bis 4. Mai 1987 führte Johannes Paul II. zunächst nach Köln, wo er Edith Stein selig sprach. Die Ordensschwester jüdischer Herkunft war im Konzentrationslager Auschwitz ermordet worden. Es folgten Stationen in Bonn, Münster, Kevelaer, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, München, Augsburg und Speyer. In München sprach er den Jesuitenpater Rupert Mayer selig, der Widerstand gegen das Hitler-Regime geleistet hatte. Neben Gesprächen mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft war die Ökumene auch bei diesem zweiten Besuch eines der Hauptthemen. Der Papst traf sich unter anderem mit Vertretern der evangelischen Kirche und des Zentralrats der Juden.

1996


Vom 21. bis 23. Juni 1996 kam Johannes Paul II. zum dritten und letzten Mal nach Deutschland. Stationen waren Paderborn und Berlin. In der Hauptstadt durchschritt das Kirchenoberhaupt in einer symbolischen Geste das Brandenburger Tor. Bei einem feierlichen Gottesdienst im Olympia-Stadion sprach er die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ums Leben gekommenen Priester Bernhard Lichtenberg und Karl Leisner selig. Auch bei diesem Besuch legte der Papst großen Wert auf Begegnungen und Gespräche mit Vertretern anderer Konfessionen.

2005


Vom 18. bis 21. August besuchte Papst Benedikt XVI. knapp vier Monate nach seiner Wahl sein Heimatland. Anlass war der Weltjugendtag in Köln, zu dem noch sein Vorgänger eingeladen hatte. Es war die erste offizielle Auslandsreise des neuen Kirchenoberhauptes. Höhepunkte bildeten eine Papstmesse auf dem Marienfeld zwischen Köln und Düren mit mehr als einer Million junger Menschen sowie ein Nachtgebet mit rund 800.000 Besuchern. Bei seiner Ankunft, einem Besuch im Dom sowie einer Schifffahrt auf dem Rhein jubelten Hunderttausende dem Papst zu. In Köln besuchte Benedikt als zweiter Papst nach Johannes Paul II. ein jüdisches Gotteshaus. In der Synagoge verurteilte er jede Form von Antisemitismus. Zudem traf er sich mit Vertretern anderer Religionsgemeinschaften.

Reuters
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