Angriff in Einbeck Weil das Kind ukrainisch sprach: Unbekannter wirft Zehnjährigen von Brücke

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Die Polizei sucht nach einem Mann, der in Einbeck einen zehnjährigen Jungen von einer Brücke geworfen haben soll (Symbolbild)
© Fotostand / K. Schmitt / Picture Alliance
Ein Unbekannter hat in Einbeck eine Gruppe von ukrainisch sprechenden Kindern angegriffen und einen Jungen von einer Brücke geworfen. 

Nach einem Angriff auf einen zehn Jahre alten ukrainischen Jungen in Einbeck hat die Staatsanwaltschaft Göttingen Ermittlungen wegen versuchten Totschlags gegen einen Unbekannten eingeleitet. Der Mann soll das Kind am vergangenen Samstag über ein Brückengeländer geworfen haben, wie die Anklagebehörde am Freitag mitteilte. Er soll etwa 40 bis 45 Jahre alt sein und ein blaues T-Shirt, ein schwarzes Cappy sowie Jeans-Shorts getragen haben.

Staatsanwaltschaft sieht bei Angriff in Einbeck politisches Motiv

Das Opfer hatte sich dem Bericht zufolge mit mehreren anderen Kindern aus der Ukraine an der Brücke in der Kleinstadt in Niedersachsen aufgehalten. Der Unbekannte soll sich auf Russisch darüber beschwert haben, dass die Kinder Ukrainisch sprachen. Er forderte sie auf, Russisch zu sprechen. Den Ermittlungen zufolge soll der Mann zudem gesagt haben, "dass die Ukraine den Krieg angefangen" habe.

Wie die Ermittler weiter mitteilten, soll der Mann zunächst einem Mädchen aus der Gruppe an den Haaren gezogen haben. Anschließend soll er dann den zehn Jahre alten Jungen gegriffen und über das Brückengeländer geworfen haben. Der Junge schlug demnach zunächst an Eisenträgern auf, die auf Höhe der Brücke unterhalb des Geländers montiert sind, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Der Junge wurde dabei am Kopf und am Fuß verletzt.

Danach fiel der Junge zwischen den Eisenträgern hindurch in einen Kanal. Als der Zehnjährige dort lag, soll der Täter eine Glasflasche auf ihn geworfen haben. Die Flasche traf den Jungen den Angaben zufolge an der rechten Schulter. Danach flüchtete der Mann. Die Kinder alarmierten daraufhin ihre Eltern.

Der Junge wurde laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht schwer verletzt. Er wurde in einem Krankenhaus behandelt und dann wieder entlassen. Genaue Angaben zur Höhe der Brücke lagen der Staatsanwaltschaft nicht vor. Die Staatsanwaltschaft wertet den Angriff als politisch motiviert. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei Northeim unter der Rufnummer 05551-70050 zu melden.

DPA · AFP
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