Topo-Chico In mexikanischem Knast gibt es Luxus-Zellen mit Sauna und Flachbildschirm

Ein blutiger Machtkampf im Gefängnis Topo-Chico in Mexiko forderte unlängst 49 Opfer. Dabei scheint der Knast längst nicht der schlimmste zu sein. Dort gibt es Luxus-Zellen und sogar eine Bar - von Insassen geführt.

Nach der Gefängnisrevolte in Mexiko mit 49 Toten haben die Behörden "Luxus-Zellen" mit Aquarien, Riesen-Flachbildschirmen und Saunas entdeckt. Die Direktorin, ein Mitglied der Gefängnisverwaltung sowie ein Wachmann des Topo-Chico-Gefängnisses in Monterrey im Bundesstaat Nuevo León seien nach der Revolte vom Donnerstag festgenommen worden, teilten die Behörden am Wochenende mit. Ihnen werde unter anderem Drogenhandel und das Verletzen von Sicherheitsvorschriften vorgeworfen.

Hintergrund der blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Häftlingsgruppen war ein Streit um die Vorherrschaft in dem Gefängnis. Der Chef des Zeta-Drogenkartells, Iván Hernández Cantú, habe in seiner Zelle ein King-Size-Bett, einen riesigen Flachbildfernseher und ein Luxusbad gehabt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zudem sei zum Zeitpunkt des Aufstands eine Frau bei ihm gewesen.

Häftlinge betrieben Bar in Gefängnis

Auch eine von Häftlingen betriebene Bar gab es in dem Gefängnis, wo Zellen auch über Kühlschränke, Klimaanlagen, Aquarien und mobile Saunen verfügten. Dies alles sei beschlagnahmt worden, teilten die Behörden mit. "Alle diese Privilegien gehören der Vergangenheit an", sagte ein Behördenvertreter.

Im dem Gefängnis waren zum Zeitpunkt des Aufstands 3800 Häftlinge, das sind 35 Prozent mehr als vorgesehen. Mexikos Gefängnisse sind chronisch überfüllt und wegen der häufigen Gewaltexzesse berüchtigt.

AFP
amt

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