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Verdächtige von Köln Warum so viele Nordafrikaner in Deutschland kriminell werden

Unter den Kölner Verdächtigen sind hauptsächlich Nordafrikaner, die meisten davon kommen aus Marokko. Was wissen wir über dieses Phänomen? Die wichtigsten Fakten.

Nach den Vorfällen von Köln steht eine Frage im Mittelpunkt: Wer sind die Täter, und wie konnte es zu den massenhaften sexuellen Übergriffen auf Frauen und den vielen Diebstählen kommen? Zu diesen Fragen gibt es mittlerweile erste Antworten. Unter den Tatverdächtigen der Silvesternacht sind hauptsächlich Jugendliche und junge Männer aus Nordafrika, darunter stellen Marokkaner die höchste Zahl. Es soll sich hierbei um Männer handeln, die auch vorher schon als Taschendiebe und Räuber in Deutschland gelebt haben, und die auch nur zu diesem Zweck nach Deutschland gekommen sind. Sie gelten als gut organisiert. Da die Zahlen der Verdächtigen sich wegen der fortlaufenden Ermittlungen ständig ändern, sind hier noch keine endgültigen Ergebnisse zu nennen.

Interne Auswertungen der Kölner Polizei stützen die bisherigen Erkenntnisse, wie der stern recherchierte. Von den 521 in Köln registrierten Marokkanern sind 40 Prozent straffällig geworden, nachdem sie zunächst als illegale Einwanderer registriert worden waren. Von den 260 Algeriern und den 57 Tunesiern, die zwischen Oktober 2014 und November 2015 nach Köln kamen, fielen ebenfalls 40 Prozent anschließend im Zusammenhang mit Straftaten auf. Auf ähnliche Quoten kommen Eingereiste aus Bosnien-Herzegowina und Montenegro.

Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Hier die wichtigsten Fakten:

- NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) gib an, dass der Zuzug aus nordafrikanischen Ländern in den vergangenen Monaten stark zugenommen hat. Seit Dezember gehören Marokkaner zu den größten Flüchtlingsgruppen. Oft werde der älteste Sohn von der Familie ausgewählt, um in Deutschland das nötige Geld für Schleuser oder für die zu Hause gebliebenen Angehörigen zu besorgen. Das gleiche Phänomen gibt es aber auch in Algerien oder Tunesien, wo weite Teil der Bevölkerung verarmt sind.

- Es gibt Erkenntnisse, dass mit dem verstärkten Zuzug aus Nordafrika die in arabischen Ländern unter dem Begriff "taharrusch dschamai" bekannt gewordenen "überfallartigen Sexualdelikte" nun auch nach Deutschland importiert worden sind.

- Viele der jungen Flüchtlinge landen in Köln oder Düsseldorf, berichtete sueddeutsche.de, weil dort bereits eine große Gruppe ihrer Landsleute lebt. Hier könnten die Jugendlichen, die in der Regel allein unterwegs sind, leichter Anschluss finden.

- Zuwanderer aus den Maghreb-Staaten, also vor allem aus Algerien, Tunesien und Marokko, die mit der Absicht kommen, Geld für ihre Familie zu verdienen, geraten laut Erkenntnissen der Ermittler in Nordrhein-Westfalen häufig in kriminelle Strukturen. Beispielhaft steht dafür das sogenannte Maghreb-Viertel am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Hier ist eine Art kriminelle Parallelgesellschaft für Taschendiebe und Straßenräuber entstanden. Laut sueddeutsche.de sind 2200 Personen verdächtig, kriminell zu sein. In Köln gibt es ähnliche Gruppenbildungen, die zahlenmäßig so groß sind, dass die Polizei mit der Bekämpfung personell überfordert ist.

- Die Ankommenden nutzen gezielt die Flüchtlingsströme, um nach Deutschland zu kommen. Sie besorgen sich syrische Ausweise oder lernen Flüchtlingsrouten auswendig, um gegenüber den deutschen Behörden ihre angebliche Flucht glaubhafter zu machen. Sie sollen sich sogar teilweise den syrischen Akzent aneignen, um als Flüchtlinge anerkannt zu werden.

- Wer als Marokkaner ins Land kommt, für den gilt: Die Chancen, in Deutschland Asyl zu bekommen, sind gleich null. Doch eine Abschiebung gestaltet sich schwierig. Es dauert viele Monate, bis Nordafrikaner überhaupt einen Asylantrag stellen können. Die Bearbeitungszeit beträgt im Schnitt 14,7 Monate. In der Folge können weitere zwei bis drei Jahre vergehen, wenn die abgelehnten Antragsteller vor Gericht ziehen. Die Rückführung ist dann die letzte Hürde, denn die marokkanische Botschaft ist nicht gerade kooperativ beim Ausstellen von Ersatzpässen. Das Geld aus Deutschland ist schließlich ein Wirtschaftsfaktor in Marokko.

- Die Tatsache, dass der Abschiebeprozess so lange dauert, verschärft den Druck auf die Jugendlichen und jungen Männer. Sie nutzen die verbleibende Zeit, um möglichst schnell möglichst viel Geld heranzuschaffen. Dazu eignen sich Taschendiebstahl und Raub am besten.

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