Die Bluttat von Rüsselsheim mit drei Toten könnte nach ersten Erkenntnissen der Polizei der Höhepunkt einer Fehde gewesen sein. Hintergrund ist möglicherweise ein Streit zwischen einzelnen Mitgliedern zweier Gruppen, der bereits am vergangenen Wochenende in Mainz zu einer Auseinandersetzung geführt hatte, erklärte der Leiter der Ermittlungsabteilung im Landeskriminalamt, Stefan Müller.
Nach dieser Auseinandersetzung wurde den Ermittlern zufolge auch Strafanzeige gestellt. Es könne sein, dass gekränkte Ehre eine Rolle spiele. Demnach wurden am Dienstagabend mehr als eine Schusswaffe und mehrere Messer eingesetzt. Möglicherweise gebe es bis zu neun Tatbeteiligte.
Laut den Ermittlern begann die Schießerei vor der Eisdiele in der Rüsselsheimer Innenstadt mit einem Überfall, bei dem ein 26-jähriger Angreifer aus Wiesbaden und ein 29-jähriger Cafégast aus Raunheim tödlich verletzt wurden. Auch eine unbeteiligte 55-Jährige, die vor dem benachbarten Restaurant gesessen hatte, erlitt tödliche Verletzungen, wie Müller sagte.
Zudem sei der 31-jährige Bruder des getöteten Angreifers schwer verletzt worden. Bei den beiden Personen, die am Mittwochvormittag festgenommen wurden, handelt es sich den Angaben zufolge um einen 49-jährigen und einen 28-jährigen Türken. Ihre Tatbeteiligung müsse noch geprüft werden.