Die Aufräumarbeiten im Nordosten Chinas halten an. Und es wird immer deutlicher, mit welcher Wucht die Überschwemmungen manche Menschen getroffen haben.
Video China: Dramatische Folgen durch Tropensturm "Doksuri"

STORY: Dies ist ein Schicksal von vielen. Denn Millionen Menschen in China haben unter den verheerenden Überflutungen der vergangenen Tage gelitten. Ein chinesischer Landwirt hatte vor den Überschwemmungen nach Starkregenfällen in der nordchinesischen Provinz Hebei bei Peking eine Herde von rund 1.500 Ziegen. Nun sind nur noch 20 bis 30 Tiere übrig. Die meisten anderen sind ertrunken oder weggelaufen. Am Dienstag ließ der Viehzüchter die Ereignisse der vergangenen Tage noch mal Revue passieren: Zhou Lu, Landwirt in Zhouzhou: "Niemand hat das erwartet, auch ich nicht. Ich habe gedacht, die Flut würde vielleicht einen Meter hoch sein oder 20 bis 30 Zentimeter, und das war's. Wer hätte gedacht, dass es sich so entwickeln würde. Es war zu plötzlich. Auf einmal kam das Hochwasser ganz überraschend. Die Flut kam von beiden Seiten. Erst von Osten, dann von Westen. Und nun ist alles zerstört." Die Folge des Taifuns "Doksuri" der übers Land hinweggezogen ist, sind nicht nur bei den Landwirten mit großen Schäden verbunden. In einem Lagerhaus südwestlich der chinesischen Hauptstadt Peking versuchten Arbeiter, durchweichte Bücher auszusortieren. Der Ort ist als Knotenpunkt der chinesischen Verlagsindustrie bekannt. Und viele Verlage haben dort ihre Lagerhäuser. Die wurden in ein Meer von schwimmenden Büchern verwandelt. Das ganze Ausmaß der Schäden ist noch gar nicht klar. Fachleute gehen von Verlusten in Millionenhöhe aus. An vielen Orten versuchten die Behörden, sensible Bereiche wie Marktplätze zu desinfizierten, um den Ausbruch von Krankheiten möglichst zu verhindern. Und man ist bemüht, möglichst schnell wieder normale Lebensbedingungen herzustellen. Allerdings warnt der nationale Wetterdienst bereits vor weiteren Stürmen, die die nordöstlichen Regionen Chinas in Kürze heimsuchen könnten.