Die Loveparade in Duisburg am 24. Juli 2011 endete in einer Katastrophe. 21 Menschen starben, Hunderte wurden verletzt. In den Wochen und Monaten darauf entbrannte ein Streit um die Verantwortung für die Massenpanik.
24. Juli 2010
Bei der Abschlusskundgebung gibt es vor dem Eingang des Geländes ein Gedränge. Eine Massenpanik entsteht, Menschen werden erdrückt oder niedergetrampelt. Die Polizei meldet zuerst 10 Tote, später erhöht sich die Zahl auf 21.
25. Juli 2010
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen unbekannt. Die Gewerkschaft der Polizei kritisiert das Sicherheitskonzept der Veranstalter. Der Organisator der Loveparade, Rainer Schaller, verkündet das Aus der Technoparade.
27. Juli 2010
Die Beteiligten schieben Beschuldigungen hin und her. Im Zentrum heftiger Kritik steht Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Einen Rücktritt lehnt der CDU-Politiker ab.
28. Juli 2010
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) sieht die Verantwortung für die Katastrophe hauptsächlich beim Veranstalter. Die Berliner Lopavent GmbH habe ihr Sicherheitskonzept im Eingangsbereich nicht umgesetzt.
31. Juli 2010
Bei einer Trauerfeier nehmen Tausende in Duisburg Abschied von den Opfern. Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprechen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.
14. August 2010
Sauerland gibt zu, die Öffentlichkeit über erwartete Besucherzahlen getäuscht zu haben. Er berichtet von Morddrohungen gegen ihn.
1. September 2010
Ein Gutachten für das nordrhein-westfälische Innenministerium sieht die Verantwortung für die Sicherheit bei der Stadtverwaltung und dem Veranstalter Lopavent. Die Stadt Duisburg weist in ihrem Abschlussbericht jede Verantwortung zurück.
13. September 2010
Sauerland übersteht im Stadtrat einen Antrag auf Abwahl.
10. November 2010
Der Bericht über mögliche Einsatzfehler der Duisburger Polizei bleibt bis auf weiteres unter Verschluss.
15. Dezember 2010
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen lehnt einen Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Loveparade ab.
25. Dezember 2010
Sauerland räumt Fehler im Umgang mit dem Unglück ein.
18. Januar 2011
Die Staatsanwaltschaft Duisburg nimmt Ermittlungen gegen den damaligen Einsatzleiter der Polizei sowie elf Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier des Veranstalters auf. Sauerland und Schaller gehören nicht zu den Beschuldigten.
27. Mai 2011
Die Opfer der Loveparade-Katastrophe sollen Entschädigungen erhalten. Eine Vereinbarung dazu unterschreiben Vertreter der Versicherung Axa und der Stadt Duisburg.
26. Juni 2011
In Duisburg wird ein Denkmal für die Toten und Verletzen eingeweiht.
11. Juli 2011
Die Loveparade hätte so nicht genehmigt werden dürfen. Das ist das Ergebnis eines Zwischenberichtes der Staatsanwaltschaft Duisburg. Sauerland entschuldigt sich bei den Betroffenen.
16. Juli 2011
In einem Interview sagt Sauerland: "Die Verwaltung der Stadt Duisburg hat keinen Fehler gemacht, der ursächlich zu dieser schrecklichen Katastrophe geführt hat."