Seit Tagen herrscht in Louisiana der Ausnahmezustand: In dem Staat im Süden der USA steigen seit Freitag infolge massiver Regenfälle die Wasserpegel. Die Behörden bestätigten vier Tote, mehr als 20.000 Menschen wurden aus ihren überschwemmten Häusern gerettet. Etwa 10.000 würden die Nacht auf Montag in Notunterkünften verbringen, sagte der Gouverneur von Louisiana, John Bel Edwards am Sonntagabend (Ortszeit).
Besonders betroffen war die Gegend um Baton Rouge, die Hauptstadt von Louisiana. Ein Youtube-Video verdeutlicht, wie dramatisch es dort zuging. Helfer mussten einer Frau zur Rettung eilen, die in ihrem Auto gefangen war - und unter Wasser gezogen wurde. Die drei Männer schlugen zunächst die Scheibe des Wagens ein, dann sprang einer von ihnen ins Wasser und zog die Frau heraus. Das Fahrzeug war zu diesem Zeitpunkt schon vollständig unter Wasser. Auch der Hund der Frau konnte gerettet werden.
US-Präsident Barack Obama gab am späten Sonntagabend Bundesmittel für die Katastrophenhilfe frei, wie das Weiße Haus mitteilte. Louisiana hatte Hilfe von der Regierung in Washington erbeten, sagte Edwards. Das Ausmaß der Überschwemmungen bezeichnete er als "noch nie da gewesen", berichtete der Sender NBC.
Hochwasser im Süden, Hitzewelle im Osten
"Es ist noch nicht vorbei", warnte der Gouverneur. Auch ein ganz normales Sommergewitter könnte Überschwemmungen auslösen. Er bat die Bevölkerung, sich nicht durch Hochwasser-Tourismus in Gefahr zu bringen. Die Polizei konnte alle Autofahrer retten, die auf einer Hauptverkehrsroute in ihren Fahrzeugen eingeschlossen waren. Die Küstenwache und die Nationalgarde von Louisiana unterstützen die Retter.
Der Regen hatte am Freitag eingesetzt, in Baton Rouge beispielsweise wurden binnen 24 Stunden bis zu 27 Zentimeter Niederschlag gemessen. Der US-Wetterdienst warnte auch vor Sturzfluten an der Golfküste in Texas sowie im Landesinneren. An der Ostküste durchleben die Menschen indes eine Hitzewelle. Vielerorts wurden am Wochenende mehr als 40 Grad gemessen.