Beim zweiten schweren Flugzeugunglück innerhalb weniger Tage sind im mittelasiatischen Staat Kirgistan 65 Menschen ums Leben gekommen. 25 Insassen einer Boeing 737 der kirgisischen Fluggesellschaft Itek Air überlebten den Absturz in der Nähe des internationalen Flughafens von Bischkek, teilte Regierungssprecherin Rosa Daudowa mit.
Als mögliche Ursache nannte sie einen plötzlichen Druckabfall. Verkehrsminister Nurlan Salaimanow schloss einen Terroranschlag aus. Die Maschine startete auf dem internationalen Flughafen Manas, 26 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bischkek, nach Teheran.
Eine Flughafensprecherin sagte, die Besatzung habe nach zehn Minuten ein technisches Problem gemeldet. Bei der Rückkehr zum Flughafen sei die Boeing 737 dann abgestürzt. Die Unglücksstelle liegt etwa zehn Kilometer vom Flughafen entfernt auf freiem Feld in der Nähe eines Dorfes. Die beiden Flugschreiber wurden geborgen.
An Bord waren 90 Passagiere und Besatzungsmitglieder, darunter 52 Iraner, 24 Kirgisen, drei Kasachen und zwei Kanadier. Unter den Überlebenden waren 17 Mitglieder einer Schulsportgruppe aus Bischkek, wie Jelena Bajalinowa vom Gesundheitsministerium mitteilte. 22 der 25 Überlebenden mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Maschinen der Itek Air stehen aus Sicherheitsgründen auf einer Schwarzen Liste der EU, dürfen also nicht in den europäischen Luftraum einfliegen. Die Unglücksmaschine war bereits 29 Jahre alt. Die Maschine gehöre Itek Air, sei aber von der iranischen Fluggesellschaft Aseman Airlines betrieben worden, hieß es. Ein Präsidentenberater sagte später, die Maschine gehöre Itek Air und sei auch im Auftrag der Fluglinie geflogen. Die 1979 gebaute Boeing soll erst im Vormonat von Grund auf gewartet worden sein.
Hilfe von der US-Basis
Ein Sprecher des US-Luftwaffenstützpunktes, der auf dem Flughafengelände in Bischkek untergebracht ist, bestätigte den Absturz. Die Maschine sei rund zehn Kilometer vom Flughafen entfernt zu Boden gestürzt. Die US-Basis schickte Rettungswagen und Feuerwehr zur Absturzstelle. Bischkek ist mit rund einer Million Einwohner die größte Stadt des Landes. Der internationale Flughafen Manas liegt etwa 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt.
Erst am vergangenen Mittwoch war beim Start in Madrid ein Passagierflugzeug der spanischen Fluggesellschaft Spanair kurz nach dem Start abgestürzt. Dabei kamen 153 Menschen ums Leben, 19 Insassen überlebten.