Im Januar trat Martin McGuiness von seinem Amt als Vizeregierungschef in Nordirland zurück. Er gab an, dass die Differenzen mit dem Koalitionspartner DUP (Democratic Unionist Party) zu dem Schritt geführt hatten. Schon damals gab es Spekulationen über den Gesundheitszustand des Politikers. Wie jetzt bekannt wurde, verstarb er in der Nacht zum Dienstag.
Das teilte die katholisch-republikanische Sinn-Fein-Partei am Dienstag auf ihrer Webseite mit. McGuiness wurde 66 Jahre alt. Der ehemalige IRA-Terrorist fungierte später als Unterhändler für das Karfreitagsabkommen von 1998, das den jahrelangen Bürgerkrieg in Nordirland beendete.
Neuwahlen nach McGuiness' Rücktritt
Sinn-Fein-Chef Gerry Adams würdigte McGuiness in einer Mitteilung als einen «leidenschaftlichen Republikaner, der unermüdlich für Frieden und Versöhnung und für die Wiedervereinigung seines Landes gearbeitet hat».
Sein Rücktritt und die Weigerung seiner Partei Sinn Fein, einen Nachfolger zu nominieren, führte zu einer vorgezogenen Neuwahl in dem britischen Landesteil. Bei der Wahl Anfang März konnte Sinn Fein erheblich an Stimmen hinzugewinnen. Zur Regierungsbildung müsste sie sich mit der protestantisch-unionistischen DUP zusammentun. Das gilt derzeit aber als ausgeschlossen.