Suche in der Nordsee abgebrochen Keine Hoffnung für vermissten Matrosen

Seit Mittwoch, 2.30 Uhr, fehlt von ihm jede Spur: Ein Matrose des Forschungsschiffs "Heincke" ist vor Helgoland über Bord gegangen. Stundenlang wurde in der See nach dem Mann gesucht - ohne Erfolg.

Für einen in der Nordsee vermissten Matrosen gibt es keine Hoffnung mehr. Die Suche nach dem Mann, der am frühen Mittwochmorgen über Bord des deutschen Forschungsschiffes "Heincke" gegangen war, wird nicht fortgesetzt. "So lange es keine neuen Anhaltspunkte gibt, wird nicht mehr weiter gesucht", sagte Bernd Anders von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen. "Wir haben alles Menschenmögliche getan." Am Mittwoch waren laut Anders insgesamt vier Hubschrauber und bis zu 26 Schiffe im Einsatz.

Kollegen hatten den Mann zuletzt in der Nacht zum Mittwoch um etwa 2.30 Uhr gesehen. Zu dem Zeitpunkt befand sich das Schiff etwa zwölf Seemeilen östlich von Helgoland. Wie das Crew-Mitglied über Bord gehen konnte, ist bisher noch völlig unklar.

Forschungsfahrt in der Deutschen Bucht

Am Mittwoch waren die Seenotretter noch optimistisch gewesen. "Die Sicht ist gut, das Suchgebiet eng eingegrenzt", hatte sich Anders zuversichtlich gezeigt. "Wir sind in Gedanken bei seinen Angehörigen und vertrauen ganz auf die langjährige Erfahrung der Seenotretter", hatte auch die Verwaltungsdirektorin des Alfred-Wegener-Institutes (AWI) für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Heike Wolke, am Mittwoch noch Hoffnung, dass der Mann gefunden werden könnte. Zur Identität des Matrosen wollte das Institut keine Angaben machen.

Das AWI betreibt die etwa 55 Meter lange "Heincke", die 1990 für das Bundesforschungsministerium gebaut wurde. Am 2. August war das Schiff von seinem Heimathafen in Bremerhaven zu einer neuntägigen Forschungsfahrt aufgebrochen, um biologische und geologische Untersuchungen in der Deutschen Bucht zu machen. Neben den sechs Wissenschaftlern waren zwölf Besatzungsmitglieder an Bord.

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dho/DPA

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