Tragisches Ende einer emotionalen Reise: Ein 66 Jahre alter Mann aus Texas ist im Arches National Park im US-Bundesstaat Utah auf einer Tour gestorben, die er unternommen hatte, um die Asche seines Vaters zu verstreuen. Die Parkranger gingen davon aus, dass eine Kombination aus Hitze, großer Höhe und Dehydrierung zum Tod ihres Bruders geführt habe, schrieb die Schwester von James H. auf Facebook.
"Reisen mit Neil: Eine letzte Reise mit meinem Vater", hatte H. seine Tour mit seinem kremierten Vater zu den Naturschönheiten des amerikanischen Westens genannt. "Ich trage seine Asche nach Westen in die Sierra Nevada und halte unterwegs an besonderen Orten an", kündigte er am 19. Juli auf Facebook an. Nach Angaben der Schwester wollte er die Asche in Nevada verstreuen, weil ihr Vater dort einen Großteil seines Lebens verbracht habe.
H. war das Wasser ausgegangen
Am 29. Juli fuhr H. laut einem Facebook-Eintrag nach Moab, südlich des Nationalparks. "Weil ich keine Reservierung für die Einfahrt in den Arches National Park habe, werde ich in aller Herrgottsfrühe dort sein, bevor die Verkehrsbeschränkungen in Kraft treten. Frühmorgens ist das Licht für Fotos ohnehin besser", lautet sein letztes Posting. Der 29. war nach Aussage seiner Schwester auch der letzte Tag, an dem ihr Bruder lebend gesehen wurde.
Zwei Tage später sei H. von einer Wanderung in den Park nicht zurückgekehrt, hieß es in einer Pressemitteilung der Parkverwaltung. Ranger hätten daraufhin nach dem Vermissten gesucht und dessen Fahrzeug auf dem Parkplatz des Sand Dune Arch Trail entdeckt. Kurz darauf seien sie abseits des Weges auf den Leichnam des Mannes gestoßen. Die Wasserflasche, die der 66-Jährige bei sich gehabt habe, sei leer gewesen.
Der Sand Dune Arch Trail ist nach Angaben der Parkverwaltung eigentlich ein leichter Rundweg, der auch für Wanderungen mit Kindern geeignet ist. Er ist nur 600 Meter lang, kann in etwa 15 bis 30 Minuten zurückgelegt werden und führt zu einem "versteckten Bogen zwischen hohen Sandsteinwänden". Von dem Pfad aus können Wanderer aber auch zum Broken Arch Loop Trail weitergehen, der etwa 3,7 Kilometer lang ist und dessen Begehung etwa eine Stunde dauert.
Polizei in Utah untersucht den Todesfall
H. war seiner Schwester zufolge ein erfahrener Wanderer. Die Temperaturen in der Gegend lagen zu der Zeit allerdings bei fast 40 Grad Celsius. Außerdem soll der 66-Jährige Medikamente eingenommen haben, die zu Dehydrierung führen können.
Über Nordamerikas luftigste Leiter in den Himmel über Utah aufsteigen

Der Nationalpark-Service und das zuständige Grand County Sheriff's Office untersuchen den Todesfall, wie mehrere US-Medien berichten. Die offizielle Todesursache stehe noch nicht fest, aber Hitze und Höhe würden nach Angaben des Polizei als "relevante Faktoren" angesehen.
Quellen: "San Antonio Express-News", "Austin American-Statesman", Associated Press, National Park Service, James H. auf Facebook