Verletzte und ein Toter Staatsanwaltschaft ermittelt Ursachen für Zugunglück in den Niederlanden

Zugunglück Niederlande
Rettungskräfte stehen neben einem der entgleisten Waggons
© Josh Walet /ANP / Imago Images
Nach dem tödlichen Zugunglück bleibt die Ursache unklar. Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft laufen. Der Chef des Schienennetzes spricht von einem "schwarzen Tag für die Bahn".

Nach dem verheerenden Zugunfall bei Den Haag in den Niederlanden laufen die Untersuchungen zur Unfallursache. Die Staatsanwaltschaft habe sich eingeschaltet, teilte eine Sprecherin der Polizei am Dienstag in Voorschoten mit. Am frühen Morgen waren ein Güterzug und ein Intercity vermutlich auf einen Baukran auf der stark befahrenen Strecke geprallt.

Bei dem schweren Zugunglück in den Niederlanden ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, etwa 30 Personen wurden verletzt. 19 Menschen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr am Dienstag im Radio. Über ihren Zustand wurde zunächst nichts mitgeteilt. Rund zehn Passagiere waren von Anwohnern aufgenommen worden.

50 bis 60 Passagiere befanden sich nach Angaben der Bahn in dem Nachtzug auf dem Weg von Amsterdam nach Den Haag, als sich der Unfall ereignete.

Toter war an Bauarbeiten an Zugstrecke beteiligt

Der Chef des Betreibers des Schienennetzes "ProRail", John Voppen, sprach von einem "schwarzen Tag für die Bahn". Zum Zeitpunkt des Unfalls wurden nach seinen Angaben an der Strecke Wartungsarbeiten durchgeführt. Es sei an zwei der vier Gleise gearbeitet worden. Unklar sei, wo der Baukran zum Zeitpunkt des Unfalls war.

"Es gab einige Schwerverletzte", sagte Hans Zuidijk, Chef der regionalen Sicherheitsbehörde. 19 Menschen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Mann, der an den Bauarbeiten an der Strecke beteiligt gewesen war.

Ministerpräsident Mark Rutte sprach in einer ersten Reaktion von einem "schrecklichen Zugunfall". "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und bei allen Opfern. Ich wünsche ihnen viel Kraft", schrieb er über Twitter.

Der Unfall ereignete sich gegen 3.25 Uhr auf der Strecke von Leiden nach Den Haag beim Ort Voorschoten. Nach Angaben von Augenzeugen sollen ein Güterzug und ein doppelstöckiger Intercity gegen einen Baukran gestoßen sein. Der vordere Waggon des Passagierzugs war nach Angaben derder Nachrichtenagentur ANP entgleist und auf ein Feld gerast. Weitere Waggons seien umgestürzt, der hintere Teil des Nachtzuges soll Feuer gefangen haben, das später gelöscht wurde, hieß es. Auch der Güterzug soll entgleist sein.

Zugverkehr zwischen Amsterdam und Den Haag eingestellt

Die meisten Passagiere konnten den Zug selbst verlassen. "Es gab einen schweren Schlag, Fenster zersprangen", berichtete ein Passagier im Radio. Der Waggon, in dem der Student saß, sei gekippt. Er habe sich schnell befreien können.

Die Einsatzkräfte waren schnell zur Stelle. Einige Passagiere waren auch von Anwohnern aufgenommen worden, wie Augenzeugen berichteten.

Das Chaos am Unfallort und auf der Bahnstrecke sei groß, berichten Reporter. Es handelt sich um eine sehr stark befahrene Strecke von Amsterdam nach Den Haag. Der Verkehr zwischen Leiden und Den Haag wurde unterbrochen.

Der Verkehr zwischen Amsterdam und Den Haag wurde wegen des Unfalls eingestellt.

Quellen: Reuters, mit Material von AFP und DPA

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