Unwetter in Norddeutschland Von Baum erschlagen: Frau stirbt bei Sturm im Emsland

Ein Windsack flattert bei stürmischem Wetter am Flugplatz Wismar-Müggenburg
Ein Windsack flattert bei stürmischem Wetter
© Jens Büttner / DPA
Wie vorhergesagt, fegen am Mittwoch heftige Sturm- und Orkanböen über Niedersachsen und Bremen. Im Emsland ist ein Mensch während des Sturms gestorben.

Mit stürmischem Wind und orkanartigen Böen hat das Sturmtief "Poly" am Mittwoch Deutschland erreicht – betroffen sind vor allem die Küsten und Niedersachsen. Im Emsland wurde eine Fußgängerin tödlich verletzt, als ein entwurzelter Baum umstürzte und sie unter sich begrub, wie die Polizei mitteilte. Die Frau, die mit ihrem Hund unterwegs war, erlag noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen. 

In Oldenburg fiel laut Polizei ein abgebrochener Ast auf einen städtischen Mitarbeiter und verletzte ihn schwer. Der Mann wurde von der Feuerwehr befreit und in ein Krankenhaus gebracht.

Der Sturm bringt an den Küsten Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde mit sich, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mitteilte. "Das ist für einen Sommersturm schon wirklich extrem", sagte ein DWD-Meteorologe. Dazu wird es regnerisch, einzelne Gewitter sind möglich. Vom Emsland bis nach Schleswig-Holstein könne es vereinzelt orkanartige Böen geben, an der Nordsee auch Orkanböen, also noch höhere Windgeschwindigkeiten.

Sturm sorgt an Küsten für größte Gefahr

"Je küstennäher man ist, desto gefährlicher ist es", sagte ein Sprecher des DWD. Der Seewetterdienst Hamburg gab eine amtliche Sturm-Warnung für die deutsche Ostseeküste heraus. Aber auch im Landesinneren soll der Wind mit mehr als 100 Stundenkilometern über Bremen und Niedersachsen fegen, bevor er in der Nacht nachlässt.

Der Sturm führte teils zu Verkehrsbehinderungen. So fielen einige Fähren zur Nordseeinsel Pellworm und den Halligen aus, Bahnstrecken waren nicht regulär befahrbar. Bäume seien auf die Gleise zwischen Emden und Leer gefallen, sagte eine Sprecherin der Bahn. Die Störung auf der Strecke soll bis in die frühen Abendstunden dauern. Auf der Strecke zwischen Bremen und Hamburg brauchten Fahrgäste am Mittwoch ebenfalls Geduld.

Auch in den Niederlanden störte das Unwetter den Verkehr. In der Nordhälfte des Landes wurde der Bahnverkehr eingestellt, einige Autobahnen waren gesperrt, Schulen und Parks teils geschlossen und in einigen Städten blieben die Busse in den Depots. In Haarlem kam eine 51 Jahre alte Frau ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.

Wälder in Norddeutschland meiden

Schleswig-Holsteins Forstministerium appellierte derweil an die Menschen im Norden, die Wälder während des Sturmtiefs und auch in den kommenden Tagen nicht zu betreten. Es bestehe die Gefahr, von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen getroffen zu werden, teilte das Ministerium mit. Die Bäume stünden in voller Belaubung, sodass die Gefahr deutlich erhöht sei.

DPA
tkr

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