Deutscher Wetterdienst "Omega-Lage" brachte Deutschland wärmsten September seit Messbeginn – was dahinter steckt

Wetter: Die Sonne
Die Sonne schien im September dem Deutschen Wetterdienst zufolge "unermüdlich" 
© Martin Gerten / DPA
Durch eine sogenannte Omega-Wetterlage war der vergangene September in Deutschland der wärmste bislang erfasste. Der Deutsche Wetterdienst sieht darin einen Beleg für den Klimawandel.

Der gerade auslaufende September war laut vorläufiger Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der wärmste seit Messbeginn 1881 in Deutschland. "Eine Omega-Wetterlage brachte im September enorme meteorologische Anomalien in Deutschland. So stieg die Temperatur unter ständigem Hochdruckeinfluss auf einen bisher in den Annalen der Wetteraufzeichnungen unerreichten Wert", teilte der DWD am Freitag mit.

Hintergrund: Omega-Wetterlage

  • Ein großes Hochdruckgebiet über Mitteleuropa sorgte für ein Sonnenschein-Maximum. Flankiert wurde es von zwei kräftigen Tiefdruckgebieten bei Spanien und Griechenland. Der sich aus einer solchen Konstellation ergebende Verlauf der Luftströmung hat eine ähnliche Form wie der griechische Buchstabe Omega, daher kommt der Name. Solche Wetterlagen gelten als besonders beständig und stabil.

Das Temperaturmittel betrug demnach in Deutschland 17,2 Grad. Damit lag die Temperatur im September 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 3,4 Grad. Damit wurden die bisherigen Rekorde aus den Septembermonaten 2006 und 2016 mit jeweils 16,9 Grad deutlich übertroffen.

DWD: September-Temperaturen ein Beleg für den Klimawandel

Der September 2023 war zudem laut vorläufiger Bilanz auch der zweitsonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen. "Die Sonne schien unermüdlich", hieß es. Gleichzeitig war es "erheblich zu trocken", wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen meldete.

"Die außergewöhnlichen Temperaturen im diesjährigen Rekord-September in Deutschland sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir uns mitten im Klimawandel befinden", sagte Tobias Fuchs, Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt beim DWD.

Ausschlaggebend für den Rekord waren viele Sommertage mit mehr als 25 Grad. Am Nordrand der Mittelgebirge, wie in Barsinghausen-Hohenbostel südwestlich von Hannover und in Huy-Pabstorf westlich von Magdeburg, wurde erstmals an sieben Tagen die 30-Grad-Marke gerissen. In Waghäusel-Kirrlach am Oberrheingraben wurde es am 12. September mit 33,3 Grad auch am heißesten.

Als "erfrischendes Kontrastprogramm" markierten dem DWD zufolge am 25. September Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge) und Oberstdorf (Allgäu) mit jeweils 0,9 Grad die bundesweiten Tiefpunkte.

Wetter: Temperatur-Vorschau auf den kommenden Tag

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