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Mehr Wetterkatastrophen ab 2050 Klimarat warnt vor drastischen Auswirkungen der Eisschmelze und drängt zu schnellem Handeln

Wellen knalle im August in der chinesischen Küstenstadt Taizhou an Land
Wellen knalle im August in der chinesischen Küstenstadt Taizhou an Land
© AFP
Das ewige Eis oder der Ozean - für viele ist das weit weg. Doch wenn sich die Erde erwärmt, schmelzen die Eisschilde von Grönland und der Antarktis und lassen den Meeresspiegel steigen. Das hat erhebliche Konsequenzen. Experten sind alarmiert.

Angesichts immer stärker schmelzender Gletscher und anderer Eismassen mahnen Experten zum raschen Handeln, um schwerwiegende Konsequenzen für Millionen von Menschen zu verhindern. Der Weltklimarat IPCC hat der Politik in seinem am Mittwoch in Monaco vorgestellten Report zur Eisschmelze und den Ozeanen ein verheerendes Zeugnis ausgestellt und zeichnet eine düstere Zukunft, wenn nicht schnell etwas unternommen wird.

Das Papier zeigt auf, dass die menschengemachte Erderwärmung Meere und Eismassen auf unserem Planeten massiv schädigt und dass dies unwiderrufliche Folgen mit sich bringt. So könnten Küstenstreifen und Inseln unbewohnbar werden. Eine besondere Gefahr könne die beschleunigte Eisschmelze in der Antarktis werden, falls das Eis einmal irreversibel instabil werde. Das könnte den Meeresspiegel innerhalb von Jahrhunderten um mehrere Meter steigen lassen. Es sei noch unsicher, ob und wann dies beginne. 

Der Weltklimarat warnt in dem Bericht auch vor deutlich häufigeren gefährlichen Wetterextremen in Millionenstädten. Da sich der Anstieg der Meeresspiegel als Folge des Klimawandels beschleunige, würden "zahlreiche" große Küstenstädte wie auch kleine Inseln ab dem Jahr 2050 jährlich Wetterextreme wie etwa Überschwemmungen erleben, heißt es.

Dies gelte selbst dann, wenn die gefährlichen Treibhausgasemissionen zurückgefahren würden, hieß es weiter. Auch die Heftigkeit von Zyklonen, Hurrikans und Taifunen werde zunehmen, so dass künftig Wirbelstürme der höchsten Kategorien 4 und 5 immer häufiger wüteten. Bis Mitte des Jahrhunderts werde die Zahl der Bewohner niedrig gelegener Küstengebiete auf mehr als eine Milliarde Menschen steigen, hieß es weiter. Sie seien von den Auswirkungen der Erderwärmung besonders stark bedroht.

IPCC: Meeresspiegel steigt immer schneller

Die Meeresspiegel stiegen dem IPCC-Bericht zufolge seit Beginn des 21. Jahrhunderts zweieinhalb Mal so schnell wie im 20. Jahrhundert. Wegen des Abschmelzes der Eisschilde werde sich diese Entwicklung bis zum Jahr 2100 noch beschleunigen. 

Wenn die internationale Gemeinschaft die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenze, werde der Meeresspiegelanstieg bis zum Jahr 2300 einen Meter betragen. Wenn die klimaschädlichen CO2-Emissionen hingegen nicht zurückgefahren würden, drohe ein Anstieg um mehrere Meter.

Durch den Bau von Schutzanlagen wie Dämmen könne die Überschwemmungsgefahr um das Hundert- bis Tausendfache verringert werden, führen die IPCC-Experten aus. Solche Maßnahmen würden allerdings "Dutzende bis hunderte Milliarden Dollar pro Jahr" verschlingen. 

Damit könnten zwar Städte wie New York oder Amsterdam geschützt werden, für Flussdeltaregionen und ländliche Regionen in Entwicklungsländern seien solche Schutzmaßnahmen aber schlicht unbezahlbar.

Rund 130 Forscher aus 36 Ländern hatten zwei Jahre lang aktuelle Studien zu diesen Themen analysiert und die Auswirkungen des Klimawandels auf Küsten und Inseln, Mensch und Natur in einem Report für politische Entscheidungsträger zusammengefasst. Über die Formulierungen dieses Berichts hatten Delegierte der 195 IPCC-Mitgliedstaaten in Monaco mehrere Tage lang bei der Konferenz des Weltklimarates debattiert und abgestimmt.

fin DPA AFP

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