Abstimmung in Kabul Parlament lehnt Präsident Karsais Kandidaten ab

Das afghanische Parlament hat auch in der zweiten Abstimmung über die Kabinettsliste von Präsident Hamid Karsai die Mehrheit der Kandidaten abgelehnt. Die 223 Abgeordneten stimmten am Samstag in Kabul lediglich für sieben der 17 Kandidaten.

Das afghanische Parlament hat auch in der zweiten Abstimmung über die Kabinettsliste von Präsident Hamid Karsai die Mehrheit der Kandidaten abgelehnt. Die 223 Abgeordneten stimmten am Samstag in Kabul lediglich für sieben der 17 Kandidaten. Damit sind nun 14 der insgesamt 25 Ministerämter besetzt. Als neuen Außenminister akzeptierten die Abgeordneten Salmay Rasul, den bisherigen Sicherheitsberater des Präsidenten.

Für Karsai bedeutet das Votum eine neuerliche innenpolitische Niederlage, nachdem bei einer ersten Abstimmung des Parlaments Anfang Januar 17 von 24 Kandidaten durchgefallen waren. Karsai verschob daraufhin die parlamentarische Winterpause und legte für die noch offenen Ämter eine neue Kabinettsliste vor. Die von ihm vorgeschlagenen 14 Männer und drei Frauen wurden in der vergangenen Woche von den Parlamentariern befragt.

Karsai steht seit seiner von Betrugsvorwürfen überschatteten Wiederwahl im August unter erheblichem Druck. Die internationale Gemeinschaft fordert von ihm, gegen die Korruption in seinem Land vorzugehen und eine von Vorwürfen freie Ministerriege zu benennen. Diplomaten zufolge will Karsai vor der Internationalen Afghanistankonferenz in London am 28. Januar ein vollständiges Kabinett vorweisen können.

AFP
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