Der afghanische Staatspräsident Hamid Karsai hat die Entsendung deutscher Tornado-Aufklärungsflugzeuge in sein Land begrüßt und sich dafür bedankt. Nach einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte Karsai in Berlin, wichtiger als ihre militärischen Einsatzmöglichkeiten sei die "bedeutsame psychologische Garantie", die für die Bevölkerung von den Maschinen ausgehe. Es sei diese Garantie der Staatengemeinschaft, die der Bevölkerung das Gefühl einer sicheren Umgebung verschafften. Karsai erhob keine Forderung nach weiterer militärischer Unterstützung von außen.
Entsendungsentscheidungen im Hinblick auf die Bundeswehr lägen alleine bei Deutschland. Merkel hob hervor, sie fühle sich von den Berichten Karsais in der Auffassung bestärkt, dass erfolgreiche Wiederaufbauhilfe eine Mischung aus militärischen und zivilen Komponenten sein müsse. Verstärkt werden müsse allerdings die Versorgung mit Elektrizität, die Versorgung insgesamt müsse stabilisiert werden. Auch Karsai hob die deutschen Regionalen Wiederaufbauteams (PRT) lobend hervor. Ohne die Hilfe der Staatengemeinschaft wäre Afghanistan nicht dort, wo es heute stehe, sagte das Staatsoberhaupt.
Der afghanische Außenminister Rangin Spanta sagte im ARD-Morgenmagazin, ein Abzug der Bundeswehr wäre eine Katastrophe für die Sicherheit und den demokratischen Prozess in seinem Land. Er wünsche sich, dass die im Irak festgehaltenen deutschen Geiseln freikommen aber auch, dass das deutsche Engagement für Frieden und Stabilität in Afghanistan weitergehe. Deutschland ist nach Angaben von Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul der viertgrößte Geldgeber für Afghanistan. Der Wiederaufbau sei eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Staaten.