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Nach Anschlägen Der IS lässt Afghanistan keine Ruhe. Jetzt haben die Taliban offenbar einen hochrangigen Befehlshaber getötet

Taliban in Kabul
Ein Taliban-Sicherheitsmann steht vor dem Innenministerium in der Hauptstadt Kabul
© Wakil Kohsar / AFP
Der "direkte Drahtzieher" für die Anschläge des IS auf die afghanische Hauptstadt Kabul soll bei einem Einsatz der Taliban getötet worden sein. Sie veröffentlichten Bilder mit Toten.

Kämpfer der radikalislamischen Taliban haben nach eigenen Angaben einen hochrangigen Befehlshaber der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Der regionale "Geheimdienstchef" des IS, Kari Fateh, sei während eines Einsatzes am Sonntagabend getötet worden, teilte der Sprecher der Taliban-Regierung, Sabihullah Mudschahid, am Montag mit. Fateh soll dem Sprecher zufolge der "direkte Drahtzieher" für Anschläge auf diplomatische Vertretungen, Moscheen und andere Einrichtungen in der afghanischen Hauptstadt Kabul gewesen sein.

Bei dem Einsatz gegen die Zelle im Kabuler Stadtteil Khair Khana sei ein weiteres IS-Mitglied getötet worden, heißt es in der Erklärung der Taliban. Anwohner des Viertels hatten am Sonntagabend von Schüssen berichtet. Taliban-Vertreter veröffentlichten im Onlinedienst Twitter Bilder von zwei Toten, die zwischen Trümmern liegen.

IS attackiert Afghanistan regelmäßig

In einem Bericht des UN-Sicherheitsrats vom Juli 2022 wurde Fateh als einer der wichtigsten IS-Anführer beschrieben. Er sei mit "militärischen Operationen" in einem Gebiet beauftragt, das sich über Indien, den Iran und Zentralasien erstrecke. 

Seit dem Abzug der US-Armee und der Machtübernahme durch die Taliban im August verübt der IS regelmäßig Anschläge in Afghanistan. Im Dezember bekannte sich die Miliz zu einem Überfall auf ein Hotel in Kabul, bei dem fünf chinesische Staatsangehörige verletzt worden waren. Im Januar reklamierte die Miliz ein Selbstmordattentat in der Nähe des Außenministeriums in Kabul mit mindestens zehn Toten für sich.

Die Taliban werfen dem IS zudem vor, für einen Selbstmordanschlag im September 2022 auf ein Bildungszentrum verantwortlich zu sein, bei dem 54 Menschen - darunter 51 Frauen und Mädchen - getötet worden waren.

cl AFP

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