Bei dem Bombenanschlag im nordafghanischen Kundus ist ein deutscher Soldat leicht verletzt und ein 13-jähriger Afghane getötet worden. Dies teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam mit. Nach afghanischen Angaben wurden neben dem Deutschen elf Afghaner verletzt. Ein Entwicklungshelfer in Kundus berichtete sogar von zwei verletzten Soldaten.
Deutsche Soldaten vermutlich Anschlagsziel
Zum Zeitpunkt der Detonation gegen 10.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit seien drei Fahrzeuge der Bundeswehr, von denen zwei eindeutig als Militärfahrzeuge zu erkennen gewesen seien, auf dem so genannten Nordkreisel in Kundus abgestellt gewesen, erklärte das Bundeswehr-Einsatzführungskommando. Soldaten hätten die Fahrzeuge gesichert. Bei der Explosion sei ein deutscher Soldat leicht verletzt und ein Fahrzeug erheblich beschädigt worden, sagte Sprecher Carsten Spiering. Der Nordkreisel sei ein sehr belebter Platz. Ein starker Sprengsatz sei an einem Fahrrad angebracht gewesen und zur Explosion gebracht worden, erklärte der Polizeichef der Provinz, Mutalib Beg.
Augenscheinlich seien die deutschen Soldaten das Ziel des Anschlags gewesen. Spiering betonte, der Anschlag verdeutliche, dass die Sicherheitslage in Kundus weiter nicht stabil sei. Konsequenzen - etwa der Abzug oder die Verstärkung der deutschen Einheiten - seien aber nicht geplant. Bislang sei es im Zusammenhang mit dem Anschlag nicht zu Festnahmen gekommen. Die Bundeswehr hat mehr als 2000 Soldaten in Afghanistan stationiert, die meisten davon in der Hauptstadt Kabul.