In Afghanistan haben australische Soldaten der Nato-geführten Isaf-Truppe zwei einheimische Kinder erschossen. Die Isaf teilte am Samstag mit, die Soldaten hätten in der südlichen Provinz Urusgan das Feuer auf vermeintliche Aufständische eröffnet. "Wir übernehmen die volle Verantwortung für diese Tragödie", erklärte Isaf-Oberbefehlshaber Joseph Dunford in einer Mitteilung. Er entschuldigte sich bei den Familien der Kinder.
Nach Angaben des Gouverneurs von Urusgan, Amir Mohammed Achundsada, wurden die beiden Jungen im Alter von sieben und acht Jahren am Donnerstagmorgen erschossen. Es habe sich um ein Versehen und nicht um Absicht gehandelt, sagte Achundsada. Aufständische hätten zuvor auf einen mit australischen Soldaten besetzten Hubschrauber geschossen.
Der Vorfall könnte den Konflikt zwischen der afghanischen Führung und internationalen Truppen im Land über zivile Opfer weiter verschärfen. Die Tötung von Zivilisten durch Nato-Luftangriffe ist seit langem ein Streitthema zwischen beiden Seiten. Zuletzt hatte der afghanische Präsident Hamid Karsai den einheimischen Truppen verboten, Luftunterstützung der Isaf anzufordern, nachdem in der Provinz Kunar fünf Kinder und fünf weitere Zivilisten bei einem Luftangriff getötet worden waren.
