Bei einem Bombenanschlag im nordafghanischen Kundus sind drei Bundeswehr-Soldaten leicht verletzt worden. Ein Sprecher der Internationalen Schutztruppe ISAF sagte, die Verletzten seien im Krankenhaus des deutschen Wiederaufbauteams vor Ort wegen Hörschwierigkeiten nach der Explosion behandelt worden. Der Sprengsatz sei am Freitagabend südlich der Stadt Kundus ferngezündet worden, als zwei Bundeswehr-Fahrzeuge auf einer Routine-Patrouille vorbeifuhren. Eines der Fahrzeuge sei beschädigt worden.
Untersuchungen dauern an
Nach Angaben der ISAF deutete eine in der Nähe des Anschlagsorts gefundene Mitteilung nicht darauf hin, dass die Schutztruppe erklärtes Angriffsziel war. Einzelheiten zu der Mitteilung nannte die ISAF nicht. Der Sicherheitschef von Kundus, Mutalib Big, sagte, bislang sei niemand festgenommen worden. Die Untersuchung dauere an.
Bei einem Raketenangriff auf die Bundeswehr in Kundus waren Ende September ein deutscher Soldat schwer und je zwei deutsche und zwei Schweizer Soldaten leicht verletzt worden. Zu der Tat hatten sich die Taliban bekannt, ihre Urheberschaft war aber angezweifelt worden. Kurz darauf hatte der Bundestag den Afghanistan-Einsatz um ein Jahr verlängert. In Kundus sind derzeit knapp 270 Bundeswehr-Soldaten stationiert.