Afghanistan Obama stockt Truppen weiter auf

Der Nobelpreis für Barack Obama hat dem Osloer Komitee viel Kritik und Häme eingebracht. Eine neue Meldung könnte dies noch verstärken: Der US-Präsident will die Afghanistan-Truppe offenbar rasch weiter verstärken - allerdings in erster Linie mit Quasi-Zivilisten.

US-Präsident Barack Obama schickt deutlich mehr zusätzliche Truppen nach Afghanistan als bislang bekannt. Wie die Zeitung "Washington Post" berichtet, autorisierte der Friedensnobelpreisträger 2009 neben der im März angekündigten Aufstockung um 21.000 Soldaten die Entsendung von weiteren 13.000 Mann. Die zusätzlichen Truppen seien vor allem unterstützende Einheiten wie Sanitäter, Ingenieure und Militärpolizisten, schreibt die "Post" unter Berufung auf Verteidigungskreise.

Das Weiße Haus und das Pentagon haben in der Vergangenheit häufiger größere Truppenverlegungen verschwiegen. Obamas Vorgänger George W. Bush nannte bei einer Truppenaufstockung im Irak nur die 20.000 Kampftruppen und sparte die rund 8000 unterstützenden Einheiten aus.

Obama arbeitet derzeit an einer neuen Afghanistan-Strategie. So entschwand der Präsident direkt nach seinem kurzen Auftritt, mit dem er am Freitag auf die Verleihung des Friedensnobelpreises reagierte, zu einer entsprechenden Sitzung. Der US-Oberbefehlshaber am Hindukusch, General Stanley McChrystal, forderte kürzlich die Entsendung von bis zu 40.000 zusätzlichen Soldaten. Derzeit sind rund 65.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert.

AFP
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