Der schwedische Bestseller-Autor Henning Mankell ist nach der Erstürmung der "Gaza-Hilfsflotte" in israelischem Gewahrsam. Wie der Rundfunksender SR am Dienstagmorgen unter Berufung auf das Stockholmer Außenministerium meldete, muss sich Mankell wie die zehn anderen schwedischen Aktivisten entscheiden, ob er Israel sofort verlassen oder sich dort vor Gericht stellen lassen will. Bei der Erstürmung der Schiffe am Montag wurden mindestens neun Menschen getötet.
Weiter hieß es, vier der Schweden hätten sich für das Gerichtsverfahren entschieden und seien deshalb in das Gefängnis Beerscheva in der Negev-Wüste gebracht worden. Mankell und vier seiner Landsleute hätten sich bisher nicht entschieden. Sie werden weiter in der Hafenstadt Aschdod festgehalten. Der Verbleib von zwei Schweden gilt als unbekannt.
Mankells Kriminalromane mit seinem Kommissar Kurt Wallander wurden weltweit 25 Millionen Mal verkauft. Er hatte vor seiner Teilnahme an dem Hilfskonvoi im schwedischen Hörfunk gesagt, er wolle seine Solidarität mit dem palästinensischen Volk demonstrieren.
Die aus sechs Schiffen bestehende Flottille war mit Hilfsgütern in den von Israel blockierten Gaza-Streifen unterwegs und war am Montagmorgen von israelischen Marine-Einheiten gestürmt worden. Laut Armee wurden dabei mindestens neun Menschen getötet. Insgesamt befanden sich mehr als 700 pro-palästinensische Aktivisten an Bord der Schiffe, allein rund 600 an Bord des türkischen Bootes "Mavi Marmara".