Angriffe im Kaukasus Rebellen verschanzen sich mit Geiseln

Bei Kämpfen in der russischen Kaukasusrepublik Kabardino-Balkarien sind nach Angaben des Präsidenten der Region, Arsen Kanokow, rund 50 Rebellen getötet worden. Die Rebellen haben sich mit Geiseln in einem Polizeirevier verschanzt.

Wie die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass berichtet, seien etwa hundert Bewaffnete hatten am Donnerstagmorgen einen Angriff auf Einrichtungen der Regierung und der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Naltschik unternommen.

Entgegen ersten Angaben halten die bewaffneten Rebellen eine ungenannte Zahl Geiseln in einem Polizeirevier fest. Der Präsidentenbevollmächtigte für Südrussland, Dmitri Kosak, sagte in der Hauptstadt der Teilrepublik Kabardino-Balkarien: "Es gibt noch Kämpfe am 3. Polizeirevier, wo es leider auch Geiseln gibt." Die Sicherheitskräfte bereiteten sich auf deren Befreiung vor. An anderen Stellen der Stadt seien die Rebellen aufgerieben worden. Es seien bereits mehr als 50 bewaffnete Angreifer getötet worden, teilte das Innenministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax mit.

Die Website Kavkazcenter meldete, die so genannnte Kaukasus-Front habe sich zu dem Angriff bekannt. Die Front stehe mit tschetschenischen Rebellen in Verbindung. Ihr gehöre eine islamische Gruppe in Kabardino-Balkarien an, Jarmuk. Die Website Kavkazcenter steht dan Anhängern des tschetschenischen Rebellenführers Schamil Bassajew nahe.

Kabardino-Balkarien grenzt an Nord-Ossetien - dort hatten tschetschenische Extremisten vor mehr als einem Jahr eine Schule überfallen und besetzt. Bei der Befreiungsaktion starben 331 Menschen, die Hälfte davon Kinder.

In der Stadt kamen inzwischen zusätzliche Sicherheitskräfte an. "Derzeit kämpfen die Einsatzkräfte gegen die bewaffneten Bandenmitglieder. Sie haben Maßnahmen begonnen, um die Banditen zu töten", sagte der stellvertretende Staatsanwalt der Region, Nikolai Schepel. Den Agenturberichten zufolge dröhnten Salven aus Maschinengewehren durch die Stadt. Aus dem hauptsächlich betroffenen Polizeigebäude stieg Rauch auf.

Reuters/DPA